Einiges über KREIDLER Florett Kleinkraftrad Auspuffanlagen
Diese Liste bitte nicht auf die Goldwage
legen. Die Fahrgestell-Nummern sind ja halbwegs dokumentiert, aber
die Zuordnung Motor-Nummer zu Fahrgestell-Nummer ist nur ungefähr
möglich. Beide Nummern weichen bis zu 6.000 Zählern voneinander
ab. Die Zuordnung Modell-Motorausführung-Vergaser zu Auspuff habe
ich mit meinen Erfahrungswerten ergänzt. Ich denke aber im großen
und ganzen, kommt das schon hin!
Noch ein paar Erklärungen zu dieser Liste: Jede Auspuffanlage hatte verschiedene Ersatzteilnummern: Auspuff mit Krümmer - Das war das Komplettset mit Krümmer,
Schalldämpfer und allen Innereien für das jeweilige Modell.
Die verschiedenen KrümmerHier habe ich drei von diesen abgesägten Krümmerstücken. Links der 32er, Mitte der 28er und rechts der 26er. Die Reststücke passen saugend ineinander und können auch als Adapter verwendet werden, für die nächst kleinere Größe. Ok, der 26er wurde doch oben gar nicht erwähnt. Das liegt daran, das der 26er in der Version mit Schelle, an den Moped/Mokick Modellen mit 1,75PS und 2,0PS verbaut wurde, die schon Anfang/Mitte der 60er Jahre durch den 2,6PS Motor abgelöst wurden. Am offenen Kleinkraftrad wurde dieser niemals verbaut. Hier habe ich noch zwei Beispiele, die einen alten gebrauchten Original Krümmer versus einen Nachbau Krümmer zeigen. Was was ist sollte man erkennen können. Während links die 28mm Flanschkrümmer fast identisch sind, ist rechts der 32mm Schellenkrümmer als Nachbau doch deutlich billiger hergestellt. - Der 28mm Schellenkrümmer benötigt eine Schelle mit 30mm
Innendurchmesser
Kreidler Florett RS Original Auspuff zweiteiligDa meine Maschine aus dem Baujahr 1979 stammt, hatte ich den zweiteiligen Auspuff mit fest verbundenen Krümmer verbaut. Diesen Auspuff gab es von Modelljahr 1975 bis 1977 auch ohne fest verbauten Krümmer. Nach kurzer Recherche habe ich herausgefunden, das diese Auspuffvariante gut und Preiswert als Nachbau im Handel verfügbar ist. So sieht der Auspuff in der RS Bedienungsanleitung aus. Als erstes habe ich mein originalen Auspuff im Detail vermessen. Der Vorteil des fest verbundenen Krümmers ist der, das man die Lauflänge genau messen kann. Die roten Linien zeigen den Weg des Abgases durch den Schalldämpfer, grün sind die beiden Fixpunkte Motorhalterung und Zylinderflansch. Noch ein paar Bemerkungen zu den Messungen. Ich habe die Messungen mit einem Maßstab und einer alten Schieblehre durchgeführt. Ehrlich gesagt, war das messen der verschmutzten Auspuffanlagen kein Vergnügen. Es kann gut sein, das die langen Maße, die mit dem Maßstab gemessen wurden, ein paar Millimeter abweichen können. Die kürzeren Maße sind genauer. Hier das Ergebnis: Hier habe ich den original zweiteiligen RS Auspuff 15.03.81 detailliert in 2D und 3D aufgezeichnet. Ein Klick auf die Bilder öffnet eine vernünftig aufgelöste PDF-Datei. |
Hier die Flöte der beiden oben gezeigten Auspuffanlagen. Links ist jeweils das Original Teil, rechts der Nachbau. Meiner Meinung nach kann die höhere Lautstärke nicht von der Nachbauflöte kommen. Sie ist zwar komplett anders konstruiert als das Original, meines Erachtens besser, weil sie dichter, strömungsgünstiger und leichter zu reinigen ist.
Der Unterschied bei der Schalldämmung liegt in der Endkappe.
- Bei der Original Endkappe werden die Abgase aus der "Flöte"
rausgeblasen, vorbei an dem 116mm langen internen Endrohr, in
einen Kegel, der hinten spitz zuläuft. Der Schall läuft sich in
dem Kegel tot, während die Abgase umkehren und schlussendlich doch
den Weg durch das interne Endrohr finden.
- Bei der Nachbaukappe ist das interne Endrohr mit 67mm nur etwas
mehr als halb solang wie bei dem Original. Auch fehlt der Kegel,
der durch eine leicht gewölbte Platte ersetzt wurde. Da das
interne Endrohr mit 70mm recht weit von der "Flöte" entfernt ist,
kann ein Teil der Abgase (und auch ein Teil des Schalls)
direkt durch das interne Endrohr nach draußen. Die restlichen
Abgase werden an der Platte umgekehrt und finden auch den Weg
durch das interne Endrohr nach draußen. Aber diese Platte
reflektiert auch den Schall. Das ist meines Erachtens der Grund,
warum der Nachbauauspuff lauter ist.
Ein Akustikfachmann schreibt dazu: Der Nachbauauspuff dürfte einen deutlich "helleren" und "metallischeren" Klang aufweisen. Erklärung: Auch das Endstück des Auspuffs fungiert als Resonanzabstimmung. Das Volumen des Endstücks und das Volumen, bzw. die Länge des Endrohres bilden einen Resonanzschwinger. Ein langes Rohr hat eine tiefere Resonanzfrequenz als ein kurzes Endrohr. Da die Ohren im Bereich von 500 - 5000Hz sehr empfindlich sind, wird der Klang des Jarmacol als aufdringlicher empfunden als der originale Auspuff mit dem tieffrequenterem Frequenz-Spektrum. Das Endstück ist eigentlich eine Nachberuhigungskammer, die aus den impsulsartigen Schwingungen einen eher gleichmäßigen Luftstrom erzeugen soll. |
Hier habe ich beide Endkappen detailliert aufgezeichnet in 2D mit Maßen und in 3D zum besseren Verständnis. Ein Klick auf die Bilder öffnet eine vernünftig aufgelöste PDF-Datei.
Hier noch mal ein Foto, welcher die Originale zweiteilige Auspuffanlage mit dem Jamarcol Nachbauauspuff zeigt. Der schwarze Strich ist die Markierung der Prallplatte, OK, die ist nicht sonderlich gerade aufgemalt. Gemessen habe ich aber genau. Ich habe beide Auspuffanlagen mit der Halterung auf die Fuge gelegt, damit man besser vergleichen kann.
Verbaut habe ich eine Mischung aus beiden Auspuffanlagen, die ich hier aufgezeichnet habe:
Hier zeige ich die "Übergangslösung" bis ich meinen Original Auspuff repariert und wieder aufgehübscht habe. Ich habe den zweiteiligen Jamarcol Nachbauauspuff verwendet, habe aber die Auspuffhalterung auf der Konusseite gekürzt, so das dieser 25mm weiter vorne angeschraubt werden kann, was die Lauflänge auf 710mm verkürzt. Drinnen steckt die neue Nachbauflöte. Als Endkappe habe ich das Originalteil angeschraubt, das hat problemlos gepasst. Bei ausgiebigen Probefahrten habe ich immer noch keinen spürbaren Leistungsunterschied feststellen können, er fährt und klingt aber wieder wie früher.
Ich habe den "kleinen" Auspuff von Modelljahr
1958-1961, mit dem letzten RS Auspuff Modelljahr
1978-1981 verglichen. Beide haben den fest verbauten Krümmer und
sind so unveränderlich in ihrer Länge.
Das Maß Zylinderflansch - vordere Auspuff-Halteschraube ist bei
beiden identisch, nämlich diagonal gemessen 52,5cm.
Das sagt mir, das alle Florett von 1957 bis 1982 die Auspuffhalterung in verschiedenen Ausführungen hatten, aber die absolute Position der Halterung immer gleich geblieben ist.
Um die Endkappe sicher zu befestigen, verwende ich "Thermag" M6x1 selbstsichernde Muttern aus Stahl, verkupfert, Festigkeitsklasse 8 nach DIN 14441. Diese Muttern haben eine Schlüsselweite von nur 9mm. Das heißt, sie lassen in der Kappe mehr Platz für die Abgase, sind bis 400°C hitzebeständig und vibrieren sich garantiert nicht los!. |
Nach dem ich den Tipp mit dem NBR Dichtring hier gezeigt hatte, bekam ich einen Verbesserungsvorschlag geschickt. Hier rechts auf dem Ausschnitt aus der Bedienungsanleitung sieht man, das zur Kappendichtung zwei Dichtringe eingesetzt wurden. Der 3mm Dichtring von oben passt nicht so gut auf die Flöte, deshalb nimmt man zwei Dichtringe 62x2mm, die auch aus Viton verfügbar sind und setzt diese an die Stelle rechts auf der Zeichnung. |
Ich habe das in der Praxis ausprobiert. Einen Dichtring auf den dicken Teil der Flöte und einen Dichtring in die Kappe. Das ganze wie üblich zusammengeschraubt, passt. Die Kappe geht schon ein bisschen schwerer drauf, ich habe mit dem Gummihammer etwas nachgeholfen. Nach ein paar Kilometer kann man die Schraube in der Kappe etwas nachziehen, die Gumiringe setzen sich noch etwas. Diese Dichtungen passen in alle Kreidler 70mm Auspuffanlagen egal ob Mokick oder KKR, spitz oder gerade.
Interessanter weise hat die spitze Endkappe für alle zweiteiligen Kreidler Auspuffanlagen ab 1957 die gleiche Ersatzteilnummer. Deshalb nehme ich an, das dieses Bauteil sich über all die Jahre nicht verändert hat. Mit Einführung des Modells RS im Herbst 1967 bekam die Endkappe eine Moderne gerade Form. Hier seht Ihr auf allen Bildern links die spitze Kappe 27.01.93 und rechts die gerade Kappe 15.13.88.
Technisch hat sich nichts verändert. Beide Kappen sind 140mm lang, haben einen Durchmesser von 70mm und die Abgasöffnung hat einen Innendurchmesser von 21mm. Wenn man genau schaut, sieht man, das die gerade Endkappe eigentlich eine spitze Endkappe ist, mit gerader Verblendung.
Hier auf den Bildern sieht man, das die innere Abgasöffnung der geraden Endkappe manipuliert wurde. Das ist öfters anzutreffen, das war seinerzeit ein "Geheimtipp" und sollte Leistung bringen. Ich bin eher der Meinung, das schafft etwas Verschmutzungsreserve, schadet aber auch nicht. Diese innere Abgasöffnung hat:
- bei der Endkappe 27.01.93 eine Länge von 115mm und einen
Durchmesser von 13mm.
(Motorrad Spitz 1958 bis 1967)
- bei der Endkappe 27.91.94 auch eine Länge von 115mm und einen
Durchmesser von 13mm. (Motorrad gerade 1968
bis 1970)
- bei der Endkappe 15.13.88 eine Länge von 115mm und einen
Durchmesser von
14mm.
(Motorrad gerade 1975 bis 1981)
Hier noch mal die Ansicht von außen. Die alten original Kappen sehen meistens nicht mehr so gut aus, man sieht Ihnen die Jahre an.
Hier der Auspuff des 3,6PS Motorrades welches ab Modelljahr 1959 das Ur-Florett ablöste. Er hatte einen 28mm Krümmeranschluss. Durch die Position der Auspuffhalterung recht weit vorne am Konus, sitzt er von all den Auspuffanlagen hier am weitesten hinten. Hier im Bild der obligatorische Vergleich mit der verschweißten RS Anlage aus den Spätsiebzigern zeigt das deutlich.
Zum besseren Vergleich habe ich beide Anlagen mit der vorderen Halteschraube auf die Fuge gelegt.
Ich hatte leider keinen Schellenkrümmer zum fotografieren mehr, so steckt da leider nur ein Flanschkrümmer drin!
Die genauen Maße seht Ihr hier in der Maßzeichnung.
Die Prallplatte hat 8 Löcher mit 8mm Durchmesser, der Halter sitzt auf dem dem Konus.
Hier haben wir einen 4,2PS Super 4 Auspuff bekommen. Das ist der letzte Motorradauspuff mit 28mm Krümmeranschluss. Die Prallplatte ist ein gutes Stück weiter zurück, wie bei den neueren Auspuffanlagen.
Hier die Super 4 Anlage im Vergleich mit der letzten RS Anlage, mit fest verbautem Krümmer. Ich bin der Meinung, man muss die Auspuffanlage immer neben einer anderen sehen, alleine für sich betrachtet, sehen sie alle gleich aus. Zum besseren Vergleich habe ich beide Anlagen mit der vorderen Halteschraube auf die Fuge gelegt.
Die genauen Maße seht Ihr hier in der Maßzeichnung. Mit einer Lauflänge von über 80cm ist sie noch nicht sehr spitz ausgelegt.
Die Prallplatte hat 8 Löcher mit 8mm Durchmesser, der Halter sitzt auf dem geraden Teil direkt vor dem Konus.
Hier haben wir noch mal den Vergleich des 3,6PS Auspuffs 27.11.90,
der oben zu sehen ist mit dem unten zu sehenden 4,2PS Super 4
Auspuff 27.21.90. Wie man sehen kann ist der 4,2PS Auspuff ein
ganzes Stück weiter vorne und der Krümmer ist somit kürzer.
Die Auspuffhalterung liegt wie immer auf der Fuge.
Ja, ich weiß, da stecken Flanschkrümmer in den alten Auspuffanlagen, ich hatte aber zum Fotografieren keine Schellenkrümmer da!
Im Frühjahr 1964 kam eine Erhöhung der Motorleistung bei dem Modell Super 4 auf 5,2PS, weiterhin auf 4 Gängen. Ab Sommer 1964, ab Modelljahr 1965 stand ein 5-Gang Getriebe zur Verfügung und man nannte das ansonsten unveränderte Modell Super 5. Um die Leistung von 4,2PS auf 5,2PS anzuheben hat man zum ersten mal den Krümmerdurchmesser von 28 auf 32mm vergrößert.
Den Super 5 Auspuff gab es in der Ersatzteilliste in zwei
Versionen. Die genauen Änderungen sind uns nicht bekannt. Da auf
den Auspuffanlagen keine Nummern eingeschlagen sind können wir
nicht sagen um welche Version des Super 5 Auspuffs handelt.
Auf jeden Fall hat Kreidler sich seinerzeit bemüht, der Super 5 im
unteren Drehzahlbereich viel Durchzug zu geben. Das wurde
einerseits mit dem Gummitrichter
am 17mm Bing SLC Vergaser und mit
einer Lauflänge der Abgase von 91cm erreicht. Somit ist der Super
5 Auspuff mit 740mm der längste Kreidler Auspuff, mit der größten
Lauflänge.
Mit der Einführung der Florett Super TS im Spätsommer 1965, wurde der Auspuff wieder etwas schärfer abgestimmt. Diese Abstimmung wurde auch bei der Florett GT beibehalten, die ein Jahr später, im Spätsommer 1966 debütierte. Wenn man es genau nimmt, wurde diese Auspuffvariante auch für die RS und TM im Modelljahr 1968 bis 1970 weiterverwendet, nur dort mit der geraden Kappe 27.91.94.
Hier der TS/GT Auspuff im Vergleich mit der letzten RS Anlage, mit fest verbautem Krümmer. Ich bin der Meinung, man muss die Auspuffanlage immer neben einer anderen sehen, alleine für sich betrachtet, sehen sie alle gleich aus. Zum besseren Vergleich habe ich beide Anlagen mit der vorderen Halteschraube auf die Fuge gelegt.
Die genauen Maße seht Ihr hier in der Maßzeichnung.
Die Prallplatte hat 8 Löcher mit 11mm Durchmesser, der Halter fängt etwas weiter hinter dem Konus an, was den Auspuff wieder ein Stück kürzer macht.
Die Auspuffanlage der Florett GT wurde nur mit der moderneren geraden Endkappe auf den Modellen RS und TM im Modelljahr 1968 bis 1970 weiterverwendet.
Hier der RS/TM Auspuff im Vergleich mit der letzten RS Anlage, mit fest verbautem Krümmer. Ich bin der Meinung, man muss die Auspuffanlage immer neben einer anderen sehen, alleine für sich betrachtet, sehen sie alle gleich aus. Zum besseren Vergleich habe ich beide Anlagen mit der vorderen Halteschraube auf die Fuge gelegt.
Dem Profi fällt es gleich auf, auf dem unteren RS Auspuff ist eine nachbau Endkappe montiert, diese ist einen Tick länger, aber leider sind diese original Teile kaum noch zu bekommen.
Die genauen Maße seht Ihr hier in der Maßzeichnung.
Innen ist er wie der GT Auspuff. Die Prallplatte hat 8 Löcher mit 11mm Durchmesser, der Halter fängt etwas weiter hinter dem Konus an.
Der Nachfolger, so wie er von Modelljahr 1971 bis 1974 an den RS und TM Modellen verbaut wurde, war komplett neu konstruiert. Er hat die Ersatzteil Nummer 27.61.99 und ist in einem Stück gefertigt. Die Flöte wird von hinten reingeschoben und mit einer Sechskantblechschraube 6,5x19 nach DIN 7976 festgeschraubt. Ich habe ihn natürlich auch vermessen. Er ist im Vergleich zu seinem Vorgänger nochmals um 30mm "schärfer" geworden. Die roten Linien zeigen den Weg des Abgases durch den Schalldämpfer, grün sind die beiden Fixpunkte Motorhalterung und Zylinderflansch. Hier das Ergebnis:
Hier habe ich den original einteiligen RS Auspuff 27.61.99 detailliert in 2D und 3D aufgezeichnet. Ein Klick auf die Bilder öffnet eine vernünftig aufgelöste PDF-Datei.
Dem einteiligen Auspuff sagt man nach, das er in den oberen
Drehzahlen mehr Leistung bringen soll, dafür aber untenrum weniger
Durchzug bietet. Das könnte stimmen. Wenn man sich die Lauflänge
von 710mm anschaut, ist diese sogar 25mm kürzer wie beim
zweiteiligen Nachfolger. Er ist damit der "schärfste" Auspuff der
von Kreidler serienmäßig verbaut wurde.
Der große Nachteil dieses Auspuffes ist die Lautstärke.
Theoretisch werden auch bei diesem Auspuff die Abgase zwei mal
umgelenkt, aber in dieser Ausführung fehlt am Ende der Kegel. Auch
ist die "Flöte" bauartbedingt an den "Umlenkklappen" nicht gut
dicht zu bekommen. Ein gewisser Schlupf ist dort immer vorhanden,
der auch die Lautstärke erhöht.
Die gedrosselten Florett RM und RMC Modelle hatten im Prinzip die gleichen Auspuffanlagen, mit der Ersatzteilnummer 27.11.89, die bis zum Modelljahr 1982 verbaut wurden. Mit der Einführung der 5-Gang RMC-S gab es auch am Mokick die zweiteiligen Auspuffanlagen. Rechts in der Tabelle sind die Unterschiede aufgezeigt: |
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Hier habe ich noch ein Nachbauauspuff bekommen. Was das genau für einen Nachbau ist weiß ich nicht. Kreidler hat nie, auch nur so was ähnliches produziert. Es ist aber die spezielle Kreidler Befestigung dran und er wird als für Kreidler verkauft. Hergestellt ist er auch von der Firma Jamarcol (zumindest war er in Jamarcol Folie eingepackt), einteilig, aber hinten mit einer geschlossenen Kappe. Das macht Ihn etwas hübscher, weil man hinten nur die glänzende Kappe sieht, anstatt die schmutzigen Innereien. Die roten Linien zeigen den Weg des Abgases durch den Schalldämpfer, grün sind die beiden Fixpunkte Motorhalterung und Zylinderflansch.
Dieser Auspuff hat eine Lauflänge von 740mm. Das ist 15mm länger als der zweiteilige und 30mm länger als der einteilige Original Kleinkraftrad Auspuff. Dafür ist der Konus am weitesten vorne, auch ist der Konus ein Stück länger als bei den Originalen. Was das Leistungsmäßig bedeutet will ich nicht orakeln. Theoretisch bringt der Konus weiter vorne mehr Leistung oben rum und die lange Lauflänge mehr Leistung unten rum. Praktisch sagt der Kollege, der Ihn auf einer 79er RS fährt, funktioniert einwandfrei, läuft gut!
Die schöne Optik ..... |
.....versus die nicht so schöne Verarbeitung. |
Theoretisch müsste dieser Auspuff an leisesten sein. Sein Schalldämpfer hat, wie man oben sehen kann, drei Kammern, anstatt wie die Original Kreidler Auspuffanlagen nur zwei Kammern. Praktisch ist er ein gutes Stück lauter als mein zweiteiliger Original Auspuff.
Das Problem konnte man schon erahnen, als man in den Auspuff hineingeschaut hat. Man konnte durchsehen. Das heißt die Flöte war nicht dicht. Das kann man oben rechts im Bild gut erkennen. Nach dem Ausbau der Flöte kann man das Problem noch besser sehen. Diese ist am Ende und auch in der Mitte, einfach nicht stark genug zusammengequetscht, um alle Abgase durch die Kammern zu zwingen. Ein Nacharbeiten in diesem Bereich dürfte das Lautstärkeproblem beheben.
Die Flöte ist 26cm lang, bei einem Durchmesser von 16mm. Die schwarzen Striche, die ich aufgemalt habe, zeigen die Position der Kammern. Die mittlere Kammer wird durch ein 16mm starkes Rohr überbrückt um die Abgase noch stärker umzuleiten. Alle Bohrungen in der Flöte und in der hinteren Kammerwand haben einen Durchmesser von 6mm.
Zum Schluss nochmal alle originalen Kreidler Auspuffanlagen übereinander, nach Baujahr sortiert, zum besseren Vergleich.