BING Schieber Vergaser Typ SLHDer BING Vergaser vom Typ SLH ist ein Flachstrom-Schiebervergaser mit Nadeldüsen Teillaststeuerung und Leerlaufsystem.Er wird als 1/20/59 und 1/20/100 an der Florett RS ab Baujahr ca. 1974 eingesetzt. Die beiden von Kreidler eingesetzten Versionen unterscheiden sich nur durch eine andere Hauptdüse.
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Übrigens warnt Bing davor im Vergaser SLH 1/20/59 die Nadel 146-151 auf die höchste Stellung, also Kerbe 4 zu stellen, weil da die Gefahr besteht, das die Nadel sich aus der Nadeldüse hebt und der Schieber bei Vollgas hängen bleibt.
Für die, die es genau wissen wollen, haben wir die genaue Funktion aus dem Bing Datenblatt zusammengefasst.Zulaufregelung Der Schwimmer (23) des Vergasers besteht aus einem
Kunststoffkörper und einem damit verbundenen Metallscharnier. Er
ist zentral unter dem Vergaserdurchlass und ringförmig um die
Hauptdüse (1) angeordnet, so dass der Vergaser nach allen Seiten
sehr weit geneigt werden kann, ohne dass Störungen auftreten.
Aufgabe des Schwimmers ist es, die Kraftstoffhöhe in der
Schwimmerkappe (26) des Vergasers konstant zu halten. Hat der
zulaufende Kraftstoff die vorgeschriebene Höhe in der
Schwimmerkappe erreicht, dann ist der auf dem Stift (24) gelagerte
Schwimmer so weit angehoben, dass er die Schwimmernadel (25) gegen
den Sitz des Zulaufventils drückt und den Zulauf von Kraftstoff
unterbricht. Die Entnahme von Kraftstoff aus dem Vergaser durch
den Motor bewirkt, dass sich der Kraftstoffspiegel in der
Schwimmerkappe (26) senkt und mit ihm auch der Schwimmer. Die
Schwimmernadel gibt die Bohrung des Zulaufventils frei und es kann
wieder Kraftstoff vom Tank her zulaufen. Beim Abstellen des Motors muss deshalb grundsätzlich der
Kraftstoffhahn am Tank geschlossen werden. Außerdem ist es
erforderlich, den Kraftstoff vor dem Eintritt in den Vergaser zu
filtern. Dabei ist das Filter so zu wählen, dass Fremdkörper mit
Abmessungen über 0,1 mm abgeschieden werden und der Zulauf des
Kraftstoffs nicht unzulässig behindert wird. Der Raum über dem Kraftstoffspiegel ist durch einen Kanal mit der Umgebungsluft verbunden. Ist dieser Kanal verstopft, dann bildet sich über dem Kraftstoffspiegel ein Luftpolster. Der Schwimmer kann vom Kraftstoff nicht angehoben werden, wie es zum Schließen des Zulaufventils erforderlich ist und der Vergaser wird überlaufen. Einige Ausführungen sind zusätzlich über die Tupferführung belüftet.
Hauptreguliersystem Die vom Motor angesaugte Gemischmenge und damit seine Leistung werden durch den Querschnitt im Vergaserdurchlass geregelt, der vom Gasschieber (8) freigegeben wird. Dieser Schieber wird über einen Seilzug gegen die Kraft der Rückholfeder (14) angehoben. Durch die Luftströmung wird im Vergaserdurchlass ein Unterdruck gebildet, welcher Kraftstoff aus dem Schwimmergehäuse durch das Düsensystem hindurch ansaugt. Auf seinem Weg von der Schwimmerkappe zum Vergaserdurchlass durchströmt der Kraftstoff die Hauptdüse (1) und die Nadeldüse (3) und wird nach seinem Austritt aus der Nadeldüse mit Luft vorgemischt, welche vom Filteranschluss her über einen Luftkanal und den in das Vergasergehäuse eingepressten Zerstäuber ringförmig um die Nadeldüse zugeführt wird. Diese Luftmenge unterstützt die Aufspaltung des angesaugten Kraftstoffs in feinste Tröpfchen und begünstigt damit die Kraftstoffverteilung im Saugrohr und die Verbrennung im Motor. Im Teillastbereich, also wenn sich der Gasschieber zwischen einem
und drei Vierteln seines vollen Hubs befindet, wird weniger
Kraftstoff benötigt als bei Vollgas. Der Zufluss des Kraftstoffs
zum Vergaserdurchlass wird deshalb mit einer Düsennadel (4)
gedrosselt, welche mit dem Gasschieber (8) verbunden ist und in
die Nadeldüse (3) eintaucht. Je nach Abmessung eines flachen
Kegels am unteren Ende der Düsennadel wird ein größerer oder
kleinerer Ringspalt zwischen Düsennadel und Nadeldüse freigegeben.
Zur Feineinstellung kann die Düsennadel im Gasschieber in mehreren
verschieden hohen Positionen (Nadelstellungen) befestigt werden,
welche wie der Kegel der Düsennadel die angesaugte Kraftstoffmenge
beeinflussen. Eine Höhere Nadelstellung ergibt einen größeren
Ringspalt der Nadeldüse, der mehr Kraftstoff durchlässt und
umgekehrt. ,,Nadelstellung 2" bedeutet, dass die Düsennadel mit
dem zweiten Einstich von oben in das Halteplättchen (10) bzw. die
Klemmfeder (10) eingehängt ist. Bei geringer Gasschieberöffnung
beeinflusst zusätzlich die Form des Gasschiebers (8) an seinem
unteren Ende die geförderte Kraftstoffmenge. Die zylindrische
Ausnehmung, Luftpolster genannt, sorgt mit zunehmender Höhe für
Abmagerung des Gemisches. Die filterseitige Aussparung, Ausschnitt
genannt, wirkt mit zunehmender Höhe in gleicher Weise, beeinflusst
jedoch das Gemisch bis zu einem größeren Gasschieberhub. Die
Einstellung des Vergasers wird mit Hauptdüsen und Nadeldüsen
verschiedener Größen, sowie Zerstäubern, Gasschiebern und
Düsennadeln verschiedener Ausführungen vorgenommen. Die Gasschieberlaufbahn wird oben mit der Deckelverschraubung (16) oder mit der Deckelplatte (15), dem Dichtring (17) und der Verschraubung (16) abgeschlossen. Das Spiel des Seilzuges wird mit einer Stellschraube (18) und einer Kontermutter (19) eingestellt. Es sollte bei Leerlauf ca. 3 mm betragen. Die Abdichtung zwischen der Stellschraube (18) und dem Seilzug übernimmt die Gummitülle (20). Leerlaufsystem Im Leerlauf des Motors ist der Gasschieber soweit geschlossen, dass er die Gasschieberstellschraube (12) berührt. Mit dieser Schraube kann die Leerlaufdrehzahl verändert werden. Rechtsdrehung ergibt eine höhere Leerlaufdrehzahl und umgekehrt. Die Gasschieberstellschraube (12) ist mit der Feder (13) gegen selbständiges Lösen gesichert. In der Leerlaufstellung ist der Unterdruck am Nadeldüsenaustritt so gering, dass über das Hauptreguliersystem kaum Kraftstoff gefördert werden kann. Die Kraftstoffzufuhr zur angesaugten Luft erfolgt dann über ein Hilfssystem, das Leerlaufsystem, bestehend aus einem in das Vergasergehäuse eingepressten Steigrohr, der Leerlaufdüse (5) und der Luftregulierschraube (6), die mit der Feder (7) gegen selbständiges Lösen gesichert ist. Der Kraftstoff durchfließt das Steigrohr und die Leerlaufdüse (5), deren Düsenbohrung die Kraftstoffmenge bestimmt. Im Raum hinter der Leerlaufdüse wird dem Kraftstoff Luft beigemischt, die von der Filterseite her über einen Kanal zugeführt und deren Menge durch die Stellung der Luftregulierschraube (6) bestimmt wird. Das gebildete Vorgemisch gelangt durch die Leerlaufaustrittsbohrung in den Vergaserdurchlass, wo es sich mit der angesaugten reinen Luft weiter vermischt. Die Leerlaufeinstellung wird grundsätzlich nur am warmen Motor vorgenommen. Zunächst wird die Luftregulierschraube durch Rechtsdrehung ganz eingeschraubt und um die für den Motor angegebene Anzahl Umdrehungen durch Linksdrehung geöffnet. Rechtsdrehung ergibt ein reicheres, Linksdrehung ein ärmeres Gemisch. Die jeweils angegebene Leerlaufeinstellung gilt nur als Richtwert. Die optimale Einstellung wird meist davon etwas abweichen. Man wählt mit der Gasschieberstellschraube (12) die gewünschte Leerlaufdrehzahl. Die Luftregulierschraube wird dann geöffnet (nach links) bis die Drehzahl ansteigt. Dann schließt man die Schraube wieder um eine Viertelumdrehung. Der Leerlauf ist nur durch Verdrehen der Stellschraube (12) und der (6), sowie mit Hilfe von Leerlaufdüsen unterschiedlicher Größen abzustimmen. Die Leerlaufaustrittsbohrung ist an den Kraftstoffbedarf des jeweiligen Motors genau angepasst und darf nicht verändert werden. Starthilfen Der BING Vergaser vom Typ SLH mit zwei verschiedenen Starthilfen ausgeführt: Tupfer Vor dem Start bei tiefen Temperaturen kann über den Tupfer (43) gegen die Feder (44) der Schwimmer unter den Kraftstoffspiegel in der Schwimmerkappe gedrückt werden, so dass mehr Kraftstoff zulaufen kann, als für den normalen Betrieb benötigt wird. Es darf höchstens solange ,,getupft" werden, bis Kraftstoff aus der Schwimmergehäusebelüftung austritt.
Startschieber Auch der Startschieber (46) wird im Gasschieber (8) geführt. An seinem oberen Ende greift der Startstift (47) ein, welcher durch eine Bohrung in der Deckelplatte (15) aus dem Vergaser ragt. Vor dem Start wird der Startschieber über den Startstift nach unten gedrückt und verschließt den Vergaserdurchlass vor dem Gasschieber. Beim Start bleibt der Gasschieber in Leertaufstellung. Wird nach dem Anspringen des Motors der Gasschieber (8) angehoben, so nimmt er bereits nach einigen Millimetern den Startschieber (46) mit, bis bei Vollgasstellung die Klemmfeder (48) in der Deckelplatte (15) in den Einstich am Startstift (47) einrastet.
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