BING Schieber Vergaser Typ SLH

Mopedtreff Mittelhessen  Der BING Vergaser vom Typ SLH ist ein Flachstrom-Schiebervergaser mit Nadeldüsen Teillaststeuerung und Leerlaufsystem.

Mopedtreff Mittelhessen  Er wird als 1/20/59 und 1/20/100 an der Florett RS ab Baujahr ca. 1974 eingesetzt. Die beiden von Kreidler eingesetzten Versionen unterscheiden sich nur durch eine andere Hauptdüse.

Vergaser 1/20/59 1/20/100
Vergasergehäuse 12-280-20-182 12-280-20-182
Motoranschluss 29mm 29mm
Filteranschluss 40mm 40mm
Deckelplatte 20-050-101 20-050-101
Deckelverschraubung 21-480 21-480
Gasschieber 22-358-101 22-358-101
Schwimmergehäuse 30-555 30-555
Schwimmer 35-225 35-225
Leerlaufdüse 44-911 / 35 44-911 / 35
Luftregulierschraube 150-022 offen
3/4 Umdrehungen
150-022 offen
3/4 Umdrehungen
Hauptdüse 44-051 / 78 44-051 / 75
Nadeldüse / Düsenstock 45-275/1208 45-275/1208
Düsennadel 146-151 146-151
Nadelstellung 2te Nut von oben 2te Nut von oben
Schwimmernadel 47-970 47-970
Nadelventil (fest eingebaut) 51-534-20 51-534-20




Mopedtreff Mittelhessen

Mopedtreff Mittelhessen

Mopedtreff Mittelhessen Hier die genauen Daten der Düsennadel 146-151 aus den SLH Vergasern.
Länge 51 mm, 4 Nuten um 180° versetzt, 1 Markierungskerbe, Schaftdurchmesser 2,5 mm.

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Mopedtreff Mittelhessen Die SLH Vergaser haben eine komplett andere Nadelaufhängung, als alle vorherigen bei Kreidler eingesetzten Vergaser.

Links im Bild sind die Einzelteile der Nadelaufhängung zu sehen.

Die Nadel hat keine umlaufende Ringnut, sondern nur 4 Stück um 180° versetzte beidseitige Einkerbungen.

In diese Einkerbungen setzt sich eine ringförmige Stahlfeder.

Diese Stahlfeder wiederum wird von einer Sternförmigen Federscheibe fixiert.

Mopedtreff Mittelhessen Der Vorteil dieser Konstruktion ist der, das man zum Verstellen der Nadelhöhe nicht mehr den Gaszug aushängen muss.

Mopedtreff Mittelhessen Man dreht einfach die Nadel um 180°, dabei spreizt man die ringförmige Feder, die jetzt aus den Nuten ausklinkt. Dann kann man die Nadel eine Nut höher oder tiefer schieben. Die ringförmige Feder rastet wieder ein und sichert die Nadel.

Mopedtreff Mittelhessen Bei den Bing SLH Vergasern gibt es verschiedene Ausführungen, die jeweils andere Schieber und andere Nadeln verbaut hatten.

Mopedtreff Mittelhessen Hier rechts im Bild auf dem Original Bing Datenblatt für SLH Vergaser, sieht man drei verschiedene Schieber und zwei verschiedene Nadeln, diese Nadeln hier:

Mopedtreff Mittelhessen

Mopedtreff Mittelhessen Oben die längere Nadel, mit der Verdickung oben, hat die Bing Ersatzteil Nummer 146-921 unten die kürzere Nadel hat die Nummer 146-151

Mopedtreff Mittelhessen In die bei Kreidler verbauten Bing 1/20/59 und 1/20/100 kommt immer die kürzere Nadel mit der Nummer 146-151 rein.

Mopedtreff Mittelhessen Ich schreibe das hier, weil die Angabe der Teilenummern sogar auf der Webseite von Bing inkonsistent ist. Auch gibt es SLH Nachbauvergaser mit beiden Nadel Versionen. Da kommt man bei der Ersatzteilbestellung leicht durcheinander,

Mopedtreff Mittelhessen

Mopedtreff Mittelhessen Übrigens warnt Bing davor im Vergaser SLH 1/20/59 die Nadel 146-151 auf die höchste Stellung, also Kerbe 4 zu stellen, weil da die Gefahr besteht, das die Nadel sich aus der Nadeldüse hebt und der Schieber bei Vollgas hängen bleibt.


Für die, die es genau wissen wollen, haben wir die genaue Funktion aus dem Bing Datenblatt zusammengefasst.

Mopedtreff Mittelhessen

Mopedtreff Mittelhessen Zulaufregelung

Der Schwimmer (23) des Vergasers besteht aus einem Kunststoffkörper und einem damit verbundenen Metallscharnier. Er ist zentral unter dem Vergaserdurchlass und ringförmig um die Hauptdüse (1) angeordnet, so dass der Vergaser nach allen Seiten sehr weit geneigt werden kann, ohne dass Störungen auftreten. Aufgabe des Schwimmers ist es, die Kraftstoffhöhe in der Schwimmerkappe (26) des Vergasers konstant zu halten. Hat der zulaufende Kraftstoff die vorgeschriebene Höhe in der Schwimmerkappe erreicht, dann ist der auf dem Stift (24) gelagerte Schwimmer so weit angehoben, dass er die Schwimmernadel (25) gegen den Sitz des Zulaufventils drückt und den Zulauf von Kraftstoff unterbricht. Die Entnahme von Kraftstoff aus dem Vergaser durch den Motor bewirkt, dass sich der Kraftstoffspiegel in der Schwimmerkappe (26) senkt und mit ihm auch der Schwimmer. Die Schwimmernadel gibt die Bohrung des Zulaufventils frei und es kann wieder Kraftstoff vom Tank her zulaufen.
Die Kraftstoffleitung zum Vergaser kann über die Schlauchtülle (35) mit Dichtung (36) angeschlossen werden, oder über den Schlauchschwenkanschluss (35) mit der Schraube (37) und zwei Dichtungen (36).
Das Schwimmernadelventil dient in Verbindung mit dem Schwimmer nur zur Regelung des Kraftstoffzulaufes, nicht aber als Absperrventil bei stehendem Motor. Kleinste Fremdkörper können sich zwischen Ventilsitz und Nadelspitze ablagern und das vollständige Schließen des Ventils verhindern.

Beim Abstellen des Motors muss deshalb grundsätzlich der Kraftstoffhahn am Tank geschlossen werden. Außerdem ist es erforderlich, den Kraftstoff vor dem Eintritt in den Vergaser zu filtern. Dabei ist das Filter so zu wählen, dass Fremdkörper mit Abmessungen über 0,1 mm abgeschieden werden und der Zulauf des Kraftstoffs nicht unzulässig behindert wird.
Die Schwimmernadel (25) enthält eine federbelastete Kugel, mit der sie das Schwimmergehäuse berührt. Damit werden Schwingungen des Schwimmers (23) abgefangen.
Beim Einbau eines neuen Schwimmers muss die Kraftstoffhöhe eingestellt werden. Dabei ist die Federung der Schwimmernadel zu berücksichtigen, welche beim Einstellen nicht durch das Gewicht des Schwimmers eingedrückt werden darf. Man legt also den Vergaser am besten waagerecht, bis der Schwimmer die Schwimmernadel leicht berührt. In dieser Lage wird das Schwimmerscharnier so gebogen, dass die Oberkante des Schwimmerkörpers parallel zum oberen Rand der Schwimmerkammer steht.
Die Schwimmerkappe (26) ist mit zwei Schrauben (28) mit Sicherungsscheiben (29) am Vergasergehäuse befestigt. Zwischen Schwimmerkappe und Vergasergehäuse liegt die Dichtung (27).

Der Raum über dem Kraftstoffspiegel ist durch einen Kanal  mit der Umgebungsluft verbunden. Ist dieser Kanal verstopft, dann bildet sich über dem Kraftstoffspiegel ein Luftpolster. Der Schwimmer kann vom Kraftstoff nicht angehoben werden, wie es zum Schließen des Zulaufventils erforderlich ist und der Vergaser wird überlaufen. Einige Ausführungen sind zusätzlich über die Tupferführung belüftet.

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Hauptdüse
Nadeldüse
Düsennadel
Leerlaufdüse
Luftregulierschraube
Feder
Gasschieber
Deckelplatte
Halteplättchen
Scheibe
Gasschieber-Stellschraube
Feder
Rückholfeder
Deckelplatte
Deckelverschraubung
Dichtring
Stellschraube
Kontermutter
Gummitülle
Schwimmer
Stift
Schwimmernadel
Schwimmerkappe
Dichtung
Schrauben
Sicherungsscheibe
Sicherungsstift
Startschieber
Schlauchtülle
Dichtung
Klemmschelle
Schraube
Mutter
Tupfer
Tupferfeder
Sicherungsdraht
Startschieber
Startstift
Klemmfeder

Mopedtreff Mittelhessen Hauptreguliersystem Die vom Motor angesaugte Gemischmenge und damit seine Leistung werden durch den Querschnitt im Vergaserdurchlass geregelt, der vom Gasschieber (8) freigegeben wird. Dieser Schieber wird über einen Seilzug gegen die Kraft der Rückholfeder (14) angehoben. Durch die Luftströmung wird im Vergaserdurchlass ein Unterdruck gebildet, welcher Kraftstoff aus dem Schwimmergehäuse durch das Düsensystem hindurch ansaugt. Auf seinem Weg von der Schwimmerkappe zum Vergaserdurchlass durchströmt der Kraftstoff die Hauptdüse (1) und die Nadeldüse (3) und wird nach seinem Austritt aus der Nadeldüse mit Luft vorgemischt, welche vom Filteranschluss her über einen Luftkanal und den in das Vergasergehäuse eingepressten Zerstäuber ringförmig um die Nadeldüse zugeführt wird. Diese Luftmenge unterstützt die Aufspaltung des angesaugten Kraftstoffs in feinste Tröpfchen und begünstigt damit die Kraftstoffverteilung im Saugrohr und die Verbrennung im Motor.

Im Teillastbereich, also wenn sich der Gasschieber zwischen einem und drei Vierteln seines vollen Hubs befindet, wird weniger Kraftstoff benötigt als bei Vollgas. Der Zufluss des Kraftstoffs zum Vergaserdurchlass wird deshalb mit einer Düsennadel (4) gedrosselt, welche mit dem Gasschieber (8) verbunden ist und in die Nadeldüse (3) eintaucht. Je nach Abmessung eines flachen Kegels am unteren Ende der Düsennadel wird ein größerer oder kleinerer Ringspalt zwischen Düsennadel und Nadeldüse freigegeben. Zur Feineinstellung kann die Düsennadel im Gasschieber in mehreren verschieden hohen Positionen (Nadelstellungen) befestigt werden, welche wie der Kegel der Düsennadel die angesaugte Kraftstoffmenge beeinflussen. Eine Höhere Nadelstellung ergibt einen größeren Ringspalt der Nadeldüse, der mehr Kraftstoff durchlässt und umgekehrt. ,,Nadelstellung 2" bedeutet, dass die Düsennadel mit dem zweiten Einstich von oben in das Halteplättchen (10) bzw. die Klemmfeder (10) eingehängt ist. Bei geringer Gasschieberöffnung beeinflusst zusätzlich die Form des Gasschiebers (8) an seinem unteren Ende die geförderte Kraftstoffmenge. Die zylindrische Ausnehmung, Luftpolster genannt, sorgt mit zunehmender Höhe für Abmagerung des Gemisches. Die filterseitige Aussparung, Ausschnitt genannt, wirkt mit zunehmender Höhe in gleicher Weise, beeinflusst jedoch das Gemisch bis zu einem größeren Gasschieberhub. Die Einstellung des Vergasers wird mit Hauptdüsen und Nadeldüsen verschiedener Größen, sowie Zerstäubern, Gasschiebern und Düsennadeln verschiedener Ausführungen vorgenommen.
Die Düsennadel (4) wird im Gasschieber (8) je nach Ausführung mit dem Halteplättchen (10) oder der Klemmfeder (10) befestigt. Bei Verwendung des Halteplättchens (10) liegt über diesem die Scheibe (11), welche sich im Gasschieber so abstützt, dass das Halteplättchen (10) frei beweglich bleibt. über die Scheibe (11) wirkt die Feder (14) auf den Gasschieber.

Die Gasschieberlaufbahn wird oben mit der Deckelverschraubung (16) oder mit der Deckelplatte (15), dem Dichtring (17) und der Verschraubung (16) abgeschlossen. Das Spiel des Seilzuges wird mit einer Stellschraube (18) und einer Kontermutter (19) eingestellt. Es sollte bei Leerlauf ca. 3 mm betragen. Die Abdichtung zwischen der Stellschraube (18) und dem Seilzug übernimmt die Gummitülle (20).

Mopedtreff Mittelhessen Leerlaufsystem

Im Leerlauf des Motors ist der Gasschieber soweit geschlossen, dass er die Gasschieberstellschraube (12) berührt. Mit dieser Schraube kann die Leerlaufdrehzahl verändert werden. Rechtsdrehung ergibt eine höhere Leerlaufdrehzahl und umgekehrt. Die Gasschieberstellschraube (12) ist mit der Feder (13) gegen selbständiges Lösen gesichert. In der Leerlaufstellung ist der Unterdruck am Nadeldüsenaustritt so gering, dass über das Hauptreguliersystem kaum Kraftstoff gefördert werden kann. Die Kraftstoffzufuhr zur angesaugten Luft erfolgt dann über ein Hilfssystem, das Leerlaufsystem, bestehend aus einem in das Vergasergehäuse eingepressten Steigrohr, der Leerlaufdüse (5) und der Luftregulierschraube (6), die mit der Feder (7) gegen selbständiges Lösen gesichert ist. Der Kraftstoff durchfließt das Steigrohr und die Leerlaufdüse (5), deren Düsenbohrung die Kraftstoffmenge bestimmt. Im Raum hinter der Leerlaufdüse wird dem Kraftstoff Luft beigemischt, die von der Filterseite her über einen Kanal zugeführt und deren Menge durch die Stellung der Luftregulierschraube (6) bestimmt wird. Das gebildete Vorgemisch gelangt durch die Leerlaufaustrittsbohrung in den Vergaserdurchlass, wo es sich mit der angesaugten reinen Luft weiter vermischt.

Die Leerlaufeinstellung wird grundsätzlich nur am warmen Motor vorgenommen. Zunächst wird die Luftregulierschraube durch Rechtsdrehung ganz eingeschraubt und um die für den Motor angegebene Anzahl Umdrehungen durch Linksdrehung geöffnet. Rechtsdrehung ergibt ein reicheres, Linksdrehung ein ärmeres Gemisch. Die jeweils angegebene Leerlaufeinstellung gilt nur als Richtwert. Die optimale Einstellung wird meist davon etwas abweichen. Man wählt mit der Gasschieberstellschraube (12) die gewünschte Leerlaufdrehzahl. Die Luftregulierschraube wird dann geöffnet (nach links) bis die Drehzahl ansteigt. Dann schließt man die Schraube wieder um eine Viertelumdrehung.

Der Leerlauf ist nur durch Verdrehen der Stellschraube (12) und der  (6), sowie mit Hilfe von Leerlaufdüsen unterschiedlicher Größen abzustimmen. Die Leerlaufaustrittsbohrung ist an den Kraftstoffbedarf des jeweiligen Motors genau angepasst und darf nicht verändert werden.

Mopedtreff Mittelhessen Starthilfen

Der BING Vergaser vom Typ SLH mit zwei verschiedenen Starthilfen ausgeführt:

Tupfer

Vor dem Start bei tiefen Temperaturen kann über den Tupfer (43) gegen die Feder (44) der Schwimmer unter den Kraftstoffspiegel in der Schwimmerkappe gedrückt werden, so dass mehr Kraftstoff zulaufen kann, als für den normalen Betrieb benötigt wird. Es darf höchstens solange ,,getupft" werden, bis Kraftstoff aus der Schwimmergehäusebelüftung austritt.

Startschieber

Auch der Startschieber (46) wird im Gasschieber (8) geführt. An seinem oberen Ende greift der Startstift (47) ein, welcher durch eine Bohrung in der Deckelplatte (15) aus dem Vergaser ragt. Vor dem Start wird der Startschieber über den Startstift nach unten gedrückt und verschließt den Vergaserdurchlass vor dem Gasschieber. Beim Start bleibt der Gasschieber in Leertaufstellung.

Wird nach dem Anspringen des Motors der Gasschieber (8) angehoben, so nimmt er bereits nach einigen Millimetern den Startschieber (46) mit, bis bei Vollgasstellung die Klemmfeder (48) in der Deckelplatte (15) in den Einstich am Startstift (47) einrastet.

Mopedtreff Mittelhessen Mopedtreff Mittelhessen

Mopedtreff Mittelhessen Der Bing 1/20/59 von vorne .....

..... und von hinten.