Kreidler RS Zylinder 5,3 PS 15.43.92 MAHLE 40ZN6 und 40ZN7

Ab Spätsommer 1967 wurde das brandneue Kreidler Sportmodell die Florett RS ausgeliefert. Der Motor hatte einen liegenden fahrtwindgekühlten Zylinder mit 5,3 PS. Dieser Zylinder ist 17 Zentimeter breit und 15 Zentimeter hoch. Man erkennt Ihn an den 13 Kühlrippen, oben auf der Einlassseite.

In dieser Form wurde er bis Ende 1968, rund 16 Monate lang verbaut. Von Motor Nummer 5 049 911, bis  Motor Nummer 5 069 455, wurden rechnerisch nicht ganz 20.000* Stück hergestellt.

* ohne Garantie, ist aus dem Motornummernkreis ausgerechnet!

Das sind rund 1250 Stück im Monat, also etwas über 60 Stück pro Arbeitstag.

Die Steuerzeiten dieses Zylinders sind:
Einlasssteuerzeit 147°, Überströmsteuerzeit 114°, Auslasssteuerzeit 167° und Vorauslass 27°.   Wie wurden die Steuerzeiten ermittelt ?

Hier die detaillierten Abmessungen von Kolben und Zylinder, sowie die Steuerzeiten des 15.43.92 W3. Ein "Klick" auf das Bild vergrößert es.

Zu diesem Zylinder wurde der Kolben 40L48 vom Hersteller Mahle verbaut. Mehr Information darüber findet Ihr hier!	Der von Kreidler mit diesem Zylinder verbaute Auspuff war zweiteilig und hatte zum ersten mal eine nicht spitz zulaufende Endkappe. Mehr Details über die Kreidler Kleinkraftrad Auspuffanlagen findet Ihr hier!

Der fahrtwindgekühlte 5,3PS Zylinder hatte durchgehend etwas mehr Leistung wie der, auf dem Papier, gleichstarke gebläsegekühlte Zylinder des Modells TM, da das Gebläse für die Kühlung wegviel. Kreidler hat seinerzeit die Leistungskurven gerne veröffentlicht, weil man stolz auf die hohe Leistung ihrer 50ccm Motoren war. Hier findet Ihr mehr die Leistungskurven der Kreidler Serienmotoren

Hier ein Foto von einer 1968er Florett RS. Man sieht schön den Ansaugstutzen 15.63.63  mit dem 1/18/13er Bing SLC Vergaser und der 32mm Auspuffanlage. Das Luftfiltergehäuse verband den Vergaser mit dem Rahmen, so das das Ansauggeräusch optimal gedämmt werden konnte.

An den 13 Kühlrippen auf der Oberseite kann man diesen Zylinder gut identifizieren. Rechts ist die außenliegende Zündspule der Bosch Zündanlage 25-4/5Watt zu erkennen.

Hier die Detailbilder dieses Zylinders:

Der Zylinder von vorne.

Der Zylinder von hinten. Der Zylinderfuß ist mit 46,8mm Durchmesser von den Gebläsezylindern unverändert übernommen worden. Auch der Stehbolzenabstand ist bei 44mm geblieben.

Der Zylinder von oben.

Der Zylinder von rechts.

Der Zylinder von links.

Der Zylinder von unten.

Die Laufbahn war bei diesem Zylinder 15.43.92 immer Hartchrombeschichtet, die Nikasilbeschichtung wurde erst bei seinem Nachfolger 15.43.97 eingeführt.

Auf dem schräg angeordneten Ansaugkanal war die Zylindernummer, die Ausführung und die Kolbengröße notiert. Da der Ansaugkanal schräg verläuft, war die Einlassöffnung im Zylinder leicht außermittig angeordnet. Es passte der Ansaugstutzen 15.63.63  der den Zylinder mit dem 1/18/13er Bing SLC Vergaser verband.

Die Überströmer hatten die neue bauchige Form.

Der Zylinder hatte den, zu dieser Zeit bei Kreidler üblichen Auslassstutzen mit 32mm Durchmesser.

Auf diesem Auslassstutzen ist die Firma Mahle und die Zylinderform 40ZN7 zu lesen.

Hier die Ansicht des 5,3PS Zylinders 15.43.92 von vorne aus allen Richtungen.

Hier die Ansicht des 5,3PS Zylinders 15.43.92 von hinten aus allen Richtungen.

Dieser Zylinder wurde mit dem Zylinderkopf 15.43.06 verbaut. Interessante Details zu allen Zylinderköpfen findet Ihr hier!

Dieser Zylinderkopf hatte bei seiner Einführung eine sogenannte "Quetschkante", das war eine Erhöhung im Brennraum, die die Verdichtung deutlich anhob.

Hier ist die "Quetschkante" aus allen Richtungen zu sehen, damit man sich diese besser vorstellen kann.

Ich habe den Kopf vermessen, Dieser ist 9mm tief, die Erhöhung der "Quetschkante" ist 5mm. Nur wenige Jahre nach der Einführung wurde diese Erhöhung nicht mehr verwendet, scheinbar hat sich diese nicht bewährt.

Dieser Zylinderkopf hat die, meines Erachtens, schöne geschwungene Form. Damals begründete man diese damit, das die Kühlrippen auf der Auslassseite größer sein müssten, da der Zylinder dort heißer wird.

Hier die schönen geschwungenen Kühlrippen zur Ansicht von allen Seiten.

Hier habe ich den hier vorgestellten Zylinderkopf mit 13 Kühlrippen direkt auf den Nachfolger mit 15 Kühlrippen oben gelegt, so kann man die Unterschiede am besten erkennen. Man sieht schön, das die Kühlrippenabstände identisch sind, nur die Länge der Kühlrippen ist etwas gewachsen und die spätere Ausführung hat oben und unten, auf jeder Seite, eine Kühlrippe mehr. Der Stehbolzenabstand ist bei beiden Versionen, wie schon bei den Gebläseköpfen bei 44mm geblieben.

Hier sieht man den Zylinder mit Kopf zusammen, von allen vier Seiten.

Das ganze noch mal von schräg, so kann man die Form besser erkennen.

Der Vergleich des gleich alten 5,3PS Gebläsezylinders, mit dem ersten RS Zylinder.