Die Tretwellen der Pedalmotoren
Die Exportmotoren mit Pedalen und Fußschaltung hatten auf der rechten Seite ein Pedal, das man mit einem Knopf von Fest auf lose stellen konnte. Zum Antreten stellte man es fest, zum Fahren stellte man es lose. So standen beim Fahren beide Pedale nach unten und konnten wie Fußrasten benutzt werden. Die Exportpedale waren dafür deutlich kürzer. Mehr über diese Pelalmotoren mit Fußschaltung findet ihr weiter unten! Da im laufe der Jahre immer wieder neue Ersatzteillisten veröffentlicht wurden, wird die Sache nicht übersichtlicher. Auch hat Kreidler manche Details in den Ersatzteillisten verschwiegen, um an dem Ersatzteilverkauf zu verdienen. Es gibt auch Ersatzteillisten (zum Beispiel Flory 12/23 von 1976 ausführlich) in denen sich Tippfehler im Bereich Tretwelle sind. Deshalb habe ich hier den Bereich Tretwelle für alle Modelle angepasst, nach der Reihenfolge sortiert und mit allen Details ergänzt. Wer so seine Tretwelle zusammenbaut, bei dem passt es! Hier habe ich die Längen der Flory Tretwellen vergleichend und mit Maßen versehen aufgelistet: Nochmal, alle diese drei Tretwellen, würden sich in jeden 2- oder 3-Gang Tretwellenmotor einbauen lassen und würden dort auch funktionieren. Die Unterschiede liegen in der Tretwellenlänge, die ja den Pedalabstand zum Motor beeinflusst und an der Aufnahme der Rücktrittbremse.
Das Bremsgesperre der RücktrittbremseAb Modelljahr 1979 hat man bei den Flory Handschaltmofas das "Bremsgesperre", auf hochdeutsch die Rücktrittbremse, modernisiert. Ob das auch für die Florett Modelle mit Tretwelle zutrifft, kann ich nicht sagen, denn zu dieser Zeit wurden in Deutschland keine solchen Tretwellen Fahrzeuge verkauft, die gingen in den Export und dafür habe ich keine Unterlagen. Hier links im Bild ist die Rücktrittbremse, die von Modelljahr 1957 bis 1978 verbaut wurde. Rechts daneben die Version die ab Modelljahr 1979 verbaut wurde.
In der Kundendienstmitteilung wird auch beschrieben, wie man das neue "Bremsgesperre" mithilfe von zwei Buchsen auf der alten Tretwelle befestigen kann. Außerdem sind die genauen Motornummern bei denen der Wechsel durchgeführt wurde aufgeschlüsselt.
Hier nochmal die ältere Ausführung, einmal teilzerlegt und einmal auf der Welle montiert. Die gleiche Darstellung mit der neueren Ausführung, so das man sich ein besseres Bild machen kann.
Der EinbauJetzt noch ein paar Worte zum Zusammenbau und zum Einbau in das Motorgehäuse. Ich lege mir zur besseren Übersicht erstmal alle Teile in die richtige Reihenfolge, so verwechselt man nichts und man kann schlechter was vergessen.
Meines Erachtens ist es wichtig die beweglichen Teile auf der Tretwelle auszudistanzieren. Dazu baut man erst die Teile ohne Passscheiben zusammen und misst dann das verbleibende Spiel. Jetzt sucht man sich die benötigten 20mm Passscheiben und setzt es wieder zusammen. Auf der Tretwelle sitzt ja der Freilauf, der beim antreten des Motors die Kraft des "kickens" mit Hilfe der Kette auf das Getriebe überträgt. Da steht man schon mal mit dem ganzen Körpergewicht auf der Pedale, presst dementsprechend den Freilauf zusammen und die ganze Last geht auf den Sicherungsring 20x1,2 !
Hier ein Bild einer fertig zusammengebauten Tretwelle. Das "Bremsgesperre", oder der Rücktritt, ist hier nur der vollständigkeithalber gezeigt. Beim Zusammenbau des Motors wäre er im Weg und muss deshalb nochmal ab. Hier eine Nahaufnahme des Freilaufs. Die roten Pfeile zeigen die zwei Stellen, die mit den Passcheiben ausgeglichen wurden. Beim Kettenritzel waren 0,9mm, oder 90 Hundertstel nötig, gegenüber haben 0,6mm, also 60 Hundertstel gereicht. Jetzt kann die Welle in das Motorgehäuse eingebaut werden. Dabei darauf achten, das die Schleppfeder auch in der dafür vorgesehenen Aussparung des Motorgehäuses sitzt, .....
..... sonst funktioniert der Freilauf später nicht. Die Kette, die das Getriebe mit der Tretwelle verbindet, wird erst nach dem Ausgleichen des Getriebewellenspiel montiert, kurz bevor der Motor endgültig zugeschraubt wird. Hier noch ein kurzes Video, welches die Funktion des Freilaufs zeigt.
Die Tretmotoren mit Fußschaltung für den ExportDie Exportmotoren mit Pedalen und Fußschaltung hatten auf der rechten Seite ein Pedal, das man mit einem Knopf von Fest auf lose stellen konnte. Zum Antreten stellte man es fest, zum Fahren stellte man es lose. So standen beide Pedale beim Fahren nach unten und konnten wie Fußrasten benutzt werden. Die Exportpedale waren dafür deutlich kürzer Hier die Zeichnung der Tretwelle vom 3-Gang Pedalmotor mit Fußschaltung. Der einzige Unterschied zum Handschaltmotor ist der, das auf der Tretwelle eine Vorrichtung ist, mit der das rechte Pedal von fest auf lose gestellt werden kann. Alle anderen Teile sind beim Handschalt- und Fußschaltmotor identisch. Mehr Details findet Ihr in der Niederlande, Belgien Export Ersatzteilliste von 1966. Hier die Zeichnung der Tretwelle vom indirekten 4-Gang Pedalmotor mit Fußschaltung, wie er ab 1972 gebaut wurde. Die rechte Pedale hat auch die Vorrichtung um diese von fest auf lose zu stellen, wie der 3-Gang Motor. Zusätzlich ist auf der Pedalwelle des 4-Gang Motors noch die Schaltbetätigung wie wir sie vom indirekt geschalteten 4- und 5-Gang Motor kennen. Mehr Details findet Ihr in der Niederlande, Belgien Export Ersatzteilliste von 1974. Hier die Zeichnung der Tretwelle vom direkten 4-Gang Pedalmotor mit Fußschaltung, wie er ab 1976 gebaut wurde. Die Pedalfunktion ist gleich zum Vorgänger, die Tretwelle selbst aber eine andere. Sie ist auf der Seite wo die Schaltung sitzt deutlich dünner geworden. Die Schaltbetätigung ist hier komplett anders, direkt halt. Das Bild von der direkten Tretwelle irritiert etwas, weil es andersherum wie die oben gezeigten gezeichnet wurde. Mehr Details findet Ihr in der Niederlande, Belgien Export Ersatzteilliste von 1980. |