Hier die verschiedenen Schwimmer mit Schwimmernadel.
Die
Vergaserreihe SRC und SRF hatten die gleichen Schwimmer und
Schwimmernadeln. Es gab drei verschiedene Ausführungen, diese
änderten sich im Laufe der Bauzeit:
- Im linken Bild seht Ihr die erste Ausführung des Schwimmers mit
der Bing Ersatzteilnummer 35-217 und die erste Ausführung der
Schwimmernadel mit der Nummer 47-035. Von Ende der 50er Jahre bis
ca. Mitte der 60er Jahre waren die Schwimmer Hohlkammern aus
Messingblech zusammengelötet. Theoretisch sind diese unkaputtbar,
ich habe aber schon Schwimmer gesehen die Vibrationsrisse neben
der Halterung hatten. Dadurch sind diese mit Benzin vollgelaufen
und abgesoffen! Man kann diese wieder dicht löten, aber Vorsicht,
das Benzin muss voher raus - Explosionsgefahr. Die Schwimmernadel
war zu der Zeit metallisch dichtend. Diese Dichtsitze verlieren im
laufe der Jahrzehnte ab und an ihre Dichtigkeit. Man kann diesen
Dichtsitz mit Ventileinschleifpaste wieder herstellen. Der
Schwimmer hat einen Außendurchmesser von 37mm, Einen
Innendurchmesser von 15mm und eine Dicke von 18mm. Die
Schwimmernadel hat 3,1mm im Quadrat und ist 10mm lang.
- In der Mitte seht Ihr den Nachfolger, der von Mitte der 60er
Jahre bis Ende der 70er Jahre verbaut wurde. Interessanter weise
hat sich die Bing Ersatzteilnummer nicht verändert und ist immer
noch 35-217. Die Schwimmernadel ist identisch zum Vorgänger, aber
der Schwimmer ist jetzt aus Kunststoff, so eine Art fester Schaum
innen nicht hohl. Theoretisch kann dieser innen nicht volllaufen,
praktisch habe ich aber die Erfahrung gemacht, das im laufe der
Jahrzehnte seine Schwimmfähigkeit mehr und mehr nachlässt, was
zwar keinen schlagartigen Totalausfall beschert, aber schleichend
immer öfters Probleme mit absaufenden Motoren verursacht. Eine
Reparatur ist hier nicht möglich, der Schwimmer muss ausgetauscht
werden. Der Schwimmer hat einen Außendurchmesser von 37mm und eine
Dicke von 18mm. Er ist nicht mehr Ring- sondern U-förmig. Innen
ist das U an der dicksten Stelle 17mm und an der engsten Stelle
10mm breit. Die Schwimmernadel ist identisch mit dem Vorgänger,
hat 3,1mm im Quadrat und ist 10mm lang.
- Rechts seht Ihr die letzte Ausführung, die vom Ende der 70er
Jahre an verbaut wurde. Die Bing Ersatzteilummer für den Schwimmer
ist jetzt 35-218, die Ersatzteilnummer der hierzu passenden
Schwimmernadel ist die 47-032. Die entscheidende Verbesserung ist
eine Silikonspitze vorne an der Schwimmernadel. Diese dichtet
zuverlässig auch nicht mehr so gute Nadelsitze ab. Da diese
Silikonspitze etwas zum festkleben neigt, bekam die Schwimmernadel
eine Nut mit der diese in den Schwimmer eingehängt wird. Diese
Verbindung sorgt dafür das die Schwimmernadel bei Bedarf
zuverlässig aus ihrem Sitz gezogen wird. Dafür bekam die Halterung
des Schwimmers einen Schlitz für die Nut der Schwimmernadel.
Zusätzlich bekam dieser überarbeitete Schwimmer oben noch zwei
"Einlaufschrägen" die den Zulauf vom Benzin zu den Düsen
verbessern soll. Der Schwimmer hat einen Außendurchmesser von 37mm
und eine Dicke von 18mm. Er ist U-förmig. Innen ist das U an der
dicksten Stelle 17mm und an der engsten Stelle 10mm breit. Die
Schwimmernadel hat 3,1mm im Quadrat und ist 12mm lang.
Die Firma Bing bietet die zwei älteren Varianten nicht mehr als
Ersatzteil an. Sie empfiehlt für einen zuverlässigen Betrieb die
älteren Vergaser auf das neue System mit Sikikonspitze umzubauen.
Etwas durcheinander gab es bei den 3-Gang Florys. Den Vergaser
1/10/126 gab es in drei Varianten. Je nach Fahrgestellnummer
hatten diese verschiedene Nadeldüsen und Hauptdüsen. Deshalb
zeigen wir hier einen Ausschnitt aus der Ersatzteilliste, welcher
die Nummern aufschlüsselt.
Der große Unterschied bei der Vergaserbestückung liegt bei der
Nadeldüse und der Hauptdüse. Der Gasschieber ist bei allen drei
Varianten der Schieber Nummer 22-140-10. Warum er
verschiedene Kreidler Ersatzteilnummern hat erschließt sich mir
nicht. Beim Schwimmer mit Schwimmernadel liegt ein
Generationswechsel vor. Die älteren Vergaser haben die metallisch
dichtende Schwimmernadel, während die neueren Ausführungen die
Nadel mit Silikonspitze und Einhakvorrichtung hat.
Für die, die es genau wissen wollen, haben wir die genaue
Funktion aus dem Bing Datenblatt zusammengefasst.
Zulaufregelung
Der Schwimmer des Vergasers, ein Kunststoffkörper mit
Metallscharnier, ist zentral unter dem Vergaserdurchlass und
ringförmig um das Düsensystem angeordnet, so dass der Vergaser
nach allen Seiten sehr weit geneigt werden kann, ohne dass
Funktionsstörungen auftreten. Aufgabe des Schwimmers ist es, die
Kraftstoffhöhe im Vergaser konstant zu halten. Hat der zulaufende
Kraftstoff die vorgeschriebene Höhe in der Schwimmerkammer
erreicht, dann ist der Schwimmer (18) so weit angehoben, das er
die Schwimmernadel (20) gegen den Sitz des Zulaufventils drückt
und den weiteren Zulauf von Kraftstoff unterbricht. Die Entnahme
von Kraftstoff aus dem Vergaser durch den Motor bewirkt, dass sich
der Kraftstoffspiegel in der Schwimmerkammer senkt und mit dem
Kraftstoffspiegel auch der Schwimmer.
Die Schwimmernadel gibt die Bohrung des Zulaufventils frei und es
kann wieder Kraftstoff vom Tank her zulaufen. Die Schwimmerkammer
wird von der Schwimmerkappe (21) gebildet, die mit einem zentralen
Gewinde am Vergasergehäuse befestigt und gegen dieses mit der
Dichtung (22) abgedichtet ist. Der Kraftstoffzulauf zum
Vergasergehäuse erfolgt über die Schlauchtülle (23) mit Dichtung
(26).
Der Raum über dem Kraftstoffspiegel steht durch eine Bohrung mit
der Umgebungsluft in Verbindung. Ist diese Belüftungsbohrung
verstopft, dann bildet sich über dem Kraftstoffspiegel ein
Luftpolster, der Schwimmer wird nicht angehoben und der Vergaser
läuft über.
Das Schwimmernadelventil dient in Verbindung mit dem Schwimmer
nur zur Regelung des Kraftstoffzulaufes, nicht aber als
Absperrventil bei stehendem Motor. Kleinste Fremdkörper können
sich zwischen Nadelsitz und Nadelspitze ablagern und das
vollständige Schließen des Ventils verhindern.
Beim Abstellen des Motors muss deshalb grundsätzlich der
Kraftstoffhahn am Tank geschlossen werden.
Außerdem ist es erforderlich, den Kraftstoff vor dem Eintritt in
den Vergaser zu filtern. Dabei ist das Filter so zu wählen, dass
Fremdkörper mit Abmessungen über 0,1 mm abgeschieden werden und
der Zulauf des Kraftstoffs nicht unzulässig behindert wird. Als
zusätzliche Sicherung kann der Siebkörper (27) in die
Schlauchtülle (23) eingeschoben werden. Dieser Siebkörper ist
jedoch kein Ersatz für ein feines, großflächiges Filter vor dem
Vergaser.
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Hauptdüse
Nadeldüse
Gasschieber
Düsennadel
Halteplättchen
Scheibe
Rückholfeder
Deckeldichtung
Deckelplatte
Schrauben
Stellschraube
Kontermutter
Gummitülle
Rohrbogen
Kontermutter
Gasschieberstellschraube
Feder
Schwimmer
Stift
Schwimmernadel
Schwimmerkappe
Dichtung
Schlauchtülle
Dichtung
Siebkörper
Klemmschraube
Tupfer
Tupferfeder
Sicherungsstift
Startschieber |
Reguliersystem
Die vom Motor angesaugte Gemischmenge und damit seine Leistung
werden durch den Querschnitt im Vergaserdurchlass geregelt, der
vom Gasschieber (3) freigegeben wird. Der Schieber wird über einen
Seilzug gegen die Kraft der Rückholfeder (7) angehoben. Durch die
Luftströmung wird im Vergaserdurchlass ein Unterdruck gebildet.
welcher Kraftstoff aus dem Schwimmergehäuse durch das Düsensystem
hindurch ansaugt.
Die bei höchster Gasschieberstellung, also bei Vollgas,
angesaugte Kraftstoffmenge wird durch die Größe der Hauptdüse (1)
bestimmt, welche in die Nadeldüse (2) eingeschraubt ist.
Im Teillastbereich, also wenn sich der Gasschieber im Bereich
zwischen einem und drei Vierteln seines vollen Hubs befindet, wird
je nach Stellung des Gasschiebers weniger Kraftstoff benötigt als
bei Vollgas. Der Zufluss des Kraftstoffes zum Vergaserdurchlass
wird deshalb mit einer Düsennadel (4) gedrosselt, welche mit dem
Schieber (3) verbunden ist und in die Nadeldüse (2) eintaucht. Je
nach Abmessung eines flachen Kegels am unteren Ende der Düsennadel
wird ein größerer oder kleinerer Ringspalt zwischen Düsennadel und
Nadeldüse freigegeben. Zur Feineinstellung kann die Düsennadel im
Gasschieber in vier verschieden hohen Positionen (Nadelstellungen)
befestigt werden, welche wie der Kegel der Düsennadel die
angesaugte Kraftstoffmenge beeinflussen. Eine Höhere Nadelstellung
ergibt einen größeren Ringquerschnitt in der Nadeldüse, der mehr
Kraftstoff durchlässt und umgekehrt. "Nadelstellung 2"bedeutet
dabei, dass die Düsennadel mit dem zweiten Einstich von oben in
das federnde Halteplättchen (5) eingehängt ist.
Über dem Halteplättchen (5) liegt die Scheibe (6), die sich im
Gasschieber abstützt und über welche die Feder (7) auf den
Gasschieber einwirkt. Das Halteplättchen (5) kann sich zwischen
dem Gasschieber und der Scheibe (6) frei bewegen, so dass die
Düsennadel im Betrieb ungehindert pendeln kann.
Bei geringer Gasschieberöffnung und insbesondere bei
Leerlaufbetrieb beeinflusst zusätzlich die Unterseite des
Gasschiebers die geförderte Kraftstoffmenge.
Zur Wahl der Leerlaufdrehzahl wird der Gasschieber mit Hilfe der
Gasschieberstellschraube (16) angehoben, die mit der Feder (17)
gegen selbständiges Lösen gesichert ist. Drehung nach rechts
ergibt höhere Leerlaufdrehzahl, Drehung nach links geringere.
Die Gasschieberführung im Gehäuse wird oben mit der
Deckeldichtung (8) und der Deckelplatte (9), die mit zwei
Schrauben (10) befestigt wird, abgeschlossen. Mit der
Stellschraube (11) und der Kontermutter (12) wird das Spiel des
Seilzuges eingestellt. Es soll bei Leerlauf ca. 2 bis 3 mm
betragen. Zur Abdichtung der Stellschraube gegen die Seilzughülle
dient die Gummitülle (13). In besonderen Bedarfsfällen kann der
Gaszug mit Hilfe des Rohrbogens (14) umgelenkt werden, der mit der
Kontermutter (15) gesichert wird.
Starthilfe
Der Vergaser ist mit einem Startschieber ausgerüstet.
Der Startschieber (32) wird im Vergasergehäuse geführt. An seinem
oberen Ende greift der Startstift (33) ein, welcher durch eine
Bohrung in der Deckelplatte (9) aus dem Vergaser ragt. Vor dem
Start wird der Startschieber über den Startstift nach unten
gedrückt und verschließt den Vergaserdurchlass vor dem
Gasschieber. Beim Start bleibt der Gasschieber in
Leerlaufstellung.
Wird nach dem Anspringen des Motors der Gasschieber (3) angehoben,
so nimmt er bereits nach einigen Millimetern den Startschieber
(32) mit, bis bei Vollgasstellung eine Klemmteller in der
Deckelplatte (9) in den Einstich am Startstift einrastet.
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Der Bing 1/12/55 von vorne .....
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..... und von hinten.
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