Für die, die es genau wissen wollen, haben wir die genaue Funktion aus dem Bing
Datenblatt zusammengefasst.
Der
Vergaser hat folgende Austattung
- Nadeldüsen-Hauptkraftstoffsystem.
- Einstellbares Leerlaufsystem mit Luftversorgung aus Beruhigungskammer.
- Doppelschwimmer für starke Neigungen im Betrieb.
- Verschleißarmes, zuverlässiges Zulaufventil.
- Sicherheitsüberlauf im Schwimmergehäuse.
- Wasser- und Schmutzgesicherte Schwimmergehäusebelüftung.
- Kraftstoff-Feinfilter im Zulauf, leicht zu erreichen, problemlos zu reinigen.
- Startvergaser mit Vorkammer-Kaltstartanreicherung.
- Stabiles Zink- Druckguss- Gehäuse.
Zulauf
Regelung
Die Verbindung vom Tank zum Vergaser erfolgt zweckmäßig mit einem Schlauch aus
kraftstoffbeständigem Material, mit ca. 5,5 mm Innendurchmesser.
Der Kraftstoff tritt durch den Filterdeckel (29) in den Vergaser ein, durchströmt das
Kraftstofffilter (28) und fließt über das Zulaufventil (in das Vergasergehäuse
eingepresst) in die Schwimmerkammer. Hat sich dort die vorgeschriebene Kraftstoffhöhe
eingestellt, so ist der Schwimmer (22) so weit angehoben, dass er die Spitze der
Schwimmernadel (24) gegen den Ventilsitz drückt und den Zulauf von Kraftstoff
unterbricht. Die Entnahme von Kraftstoff aus dem Vergaser durch den Motor bewirkt,
dass sich der Kraftstoffspiegel in der Schwimmerkammer senkt und der Schwimmer das
Zulaufventil wieder öffnet. Der richtige Kraftstoffspiegel stellt sich ein, wenn der
Schwimmer nach nebenstehender Skizze ausgerichtet ist. Das Schwimmernadelventil dient
in Verbindung mit dem Schwimmer nur zur Regelung des Kraftstoffzulaufes, nicht aber
als Absperrventil bei stehendem Motor. Kleinste Fremdkörper können sich zwischen
Nadelsitz und Nadelspitze ablagern und das vollständige Schließen des Ventils
verhindern. Beim Abstellen des Motors muss deshalb grundsätzlich der Kraftstoffhahn am
Tank geschlossen werden.
Das Kraftstofffilter (28) im Vergaser ist als Feinfilter ausgelegt. Ein
vorgeschaltetes Grobfilter, eventuell am Kraftstoffhahn, verhindert das allzu rasche
Zusetzen des Feinfilters und verlängert so die Reinigungsintervalle.
Bei Ausfall des Zulaufventils läuft überschüssiger Kraftstoff durch das Röhrchen in
der Schwimmerkappe ab.
Der Raum über dem Kraftstoffspiegel der Schwimmerkammer steht durch eine Bohrung mit
der Umgebungsluft in Verbindung. Die Ausmündung dieser Bohrung ist durch die
Deckelplatte des Vergasers gegen Eintritt von Wasser und Schmutz abgeschirmt.
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Hauptdüse
Nadeldüse
Unterlegscheibe
Düsennadel
Start-Düse
Luftregulierschraube
Dichtung
Gasschieber
Halteplättchen
Führungsstück
Gasschieber-
Stellschraube
Feder
Rückholfeder
Dichtung
Deckelplatte
Stellschraube
Kontermutter
Gummitülle
Schwimmer
Haltestift-
Schwimmer
Schwimmernadel
Schwimmerkappe
Dichtung- Schwimmerkappe
Schraube
Kraftstofffilter
Filterdeckel
Schraube
Unterlegscheibe
Kaltstartfeder
Startschieber
Schutzkappe
Startknopf
Schraube |
Hauptreguliersystem
Die vom Motor angesaugte Gemischmenge und damit seine Leistung werden durch den
Querschnitt im Vergaserdurchlass geregelt, der vom Gasschieber (8) freigegeben wird.
Dieser Schieber wird über einen Seilzug gegen die Kraft der Rückholfeder (13)
angehoben. Durch die Luftströmung wird im Vergaserdurchlass ein Unterdruck gebildet,
der Kraftstoff aus dem Schwimmergehäuse durch das Düsensystem hindurch ansaugt. Er
durchströmt die Hauptdüse (1) und die Nadeldüse (2), in der er mit Luft vorgemischt
wird, welche durch einen Korrekturluftkanal und Querbohrungen in der Nadeldüse (2)
eintritt.
Im Teillastbereich, also wenn sich der Gasschieber zwischen einem und drei Vierteln
seines vollen Hubs befindet, wird weniger Kraftstoff benötigt als bei Vollgas. Der
Zufluss des Kraftstoffs zum Vergaserdurchlass wird deshalb mit einer Düsennadel (4)
gedrosselt, die mit dem Schieber (8) verbunden ist und in die Nadeldüse (2) eintaucht.
Je nach Abmessung eines flachen Kegels am unteren Ende der Düsennadel wird ein
größerer oder kleinerer Ringspalt zwischen Düsennadel und Nadeldüse freigegeben. Zur
Feineinstellung kann die Düsennadel im Gasschieber (8) in mehreren verschieden hohen
Positionen (Nadelstellungen) befestigt werden, welche wie der Kegel der Düsennadel die
angesaugte Kraftstoffmenge beeinflussen. Eine Höhere Nadelstellung ergibt einen
größeren Ringquerschnitt in der Nadeldüse, der mehr Kraftstoff durchlässt und
umgekehrt. "Nadelstellung 2" bedeutet dabei, das die Düsennadel mit dem zweiten
Einstich von oben in das federnde Halteplättchen (9) eingehängt ist.
Bei geringer Schieberöffnung beeinflusst zusätzlich die Form des Gasschiebers an
seinem unteren Ende die geförderte Kraftstoffmenge. Die zylindrische Ausnehmung am
Boden, Luftpolster genannt, sorgt mit zunehmender Höhe für Abmagerung des Gemisches.
Die filterseitige Aussparung, Ausschnitt genannt, wirkt mit zunehmender Höhe in
gleicher Weise, beeinflusst jedoch das Gemisch bis zu einem größeren Gasschieberhub.
Das Führungsstück (10) führt mit seiner angegossenen Nase den Gasschieber im Gehäuse
und bildet am unteren Ende mit dem Gasschieber einen freien Raum, der das unbehinderte
Pendeln des Plättchens (9) und damit der Düsennadel sicherstellt.
Das Spiel des Seilzuges wird mit einer Stellschraube (17) und einer Kontermutter
(18) eingestellt. Es sollte bei Leerlauf ca. 3 mm sein.
Leerlaussystem
Im Leerlauf des Motors ist der Gasschieber (8) so weit geschlossen, dass er die
Gasschieberstellschraube (11) berührt. Mit dieser Schraube kann die Leerlaufdrehzahl
verändert werden. Rechtsdrehung ergibt Höhere Leerlaufdrehzahl und umgekehrt. Die
Feder (12) sichert die Schraube gegen selbständiges Lösen.
In der Leerlaufstellung ist der Unterdruck am Nadeldüsenaustritt so gering, dass
über das Hauptreguliersystem kein Kraftstoff mehr gefördert werden kann. Die
Kraftstoffzufuhr zur angesaugten Luft erfolgt dann über ein Hilfssystem, das
Leerlaufsystem. Es besteht aus der Leerlaufdüse (5), der Luftregulierschraube (6) und
der Leerlaufaustrittsbohrung.
Der Kraftstoff durchfließt die Leerlaufdüse (5), deren Düsenbohrung die
Kraftstoffmenge bestimmt. Hinter der Düsenbohrung wird durch Querbohrungen Luft
beigemischt, die über die Bohrung und die Beruhigungskammer vom Luftfilter her
zugeführt wird. Ihre Menge wird durch die Stellung der Luftregulierschraube (6)
bestimmt und durch einen Luftkanal in der Schraube, der auch dann noch eine geringe
Luftzufuhr gewährleistet, wenn die Schraube vollkommen geschlossen ist. Das in der
Leerlaufdüse gebildete Vorgemisch gelangt durch die Leerlaufaustrittsbohrung in den
Vergaserdurchlass, wo es mit der angesaugten reinen Luft weiter vermischt wird.
Die Leerlaufeinstellung wird am warmen Motor vorgenommen. Zunächst schraubt man die
Luftregulierschraube durch Rechtsdrehung ganz ein und öffnet dann um die für den Motor
angegebene Anzahl Umdrehungen durch Linksdrehung. Rechtsdrehung ergibt reicheres,
Linksdrehung ärmeres Gemisch. Anschließend wählt man mit der Gasschieberstellschraube
(11) die gewünschte Leerlaufdrehzahl und öffnet die Luftregulierschraube (6) weiter,
bis die Drehzahl ansteigt. Dann schließt man die Schraube wieder um eine
Viertelumdrehung.
Startvergaser
Der Startvergaser ist ein einfacher Schiebervergaser, der parallel zum Hauptvergaser
arbeitet. Sein Schieber besitzt auf der Unterseite eine weiche Dichtung, welche den
Kraftstoffeintritt verschließt. Der Startschieber (34) ist stiftförmig verlängert,
ragt oben aus der Deckelplatte und trägt dort den Startknopf (36). Durch Hochziehen
des Startknopf wird der Startvergaser geöffnet. Durch einen senkrechten Spalt in der
Schieberführung tritt Luft aus der Beruhigungskammer ein, welche durch eine Bohrung
zur Filterseite versorgt wird. Das im Startvergaser gebildete Vorgemisch strömt durch
eine Bohrung in den Vergaserdurchlass.
Wichtig ist für die Funktion des Startvergasers, dass beim Startvorgang der
Gasschieber (8) geschlossen wird. Die Kraftstoffmenge für den Startvergaser wird durch
die Start-Düse (5) bemessen. Bei geschlossenem Startvergaser stellt sich in der
belüfteten Vorkammer der gleiche Kraftstoff-Spiegel ein wie in der Schwimmerkammer.
Beim Starten mit geöffnetem Startvergaser wird als Kaltstartanreicherung zunächst der
Kraftstoff aus der Vorkammer abgesaugt. Anschließend folgt nur noch so viel Kraftstoff
nach, wie die Startdüse durchlässt. Die Schutzkappe (35) verhindert das Eindringen von
Schmutz in den Vergaser.
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Der Bing Typ 15
von hinten ....
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..... und von oben, denn oben steht die Nummer drauf.
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