BING Schrägstrom Schiebervergaser Typ 15

Als 15/10/101, wurde er auf dem Kreidler Mofa Flott verbaut und als 15/14/103, auf dem Kreidler Mokick Mustang 50.

Mopedtreff Mittelhessen Der 15/14/103 ist ein recht seltenes Exemplar. Da nicht all zu viele Mustang Mokicks gebaut wurden, habe ich keine Unterlagen über ihn gefunden. Wer was hat, kann sich ja mal melden.

Mopedtreff Mittelhessen   Hier sind die technischen Details der Vergaser aufgeführt. Die Zahlen sind Bing Ersatzteilnummern, die zumindest teilweise auf den Teilen draufstehen sollten.






Hier sind die verschiedenen Ausführungen detailliert aufgelistet.

Mopedtreff Mittelhessen
Vergaser 15/10/101 15/14/103
Vergasergehäuse 11-720-10-022  
Motoranschluss 23mm  23mm
Filteranschluss 52mm  52mm
Deckelplatte 20-929-101  
Gasschieber 22-170-1  
Schwimmergehäuse 30-941/65  30-941/65
Schwimmer 35-330  35-330
Leerlaufdüse 44-320/28  44-320/32
Luftregulierschraube 50-063-101 offen 1 Umdrehungen  50-063-101 offen 1,5 Umdrehungen
Hauptdüse 44-031/43  44-031/55
Nadeldüse / Düsenstock 45-215/2,12  45-215/2,12
Düsennadel 46-052  46-051
Nadelstellung 3te Nut von oben  2te Nut von oben
Schwimmernadel 47-032  47-032
Nadelventil 51-533-18  51-533-18

Für die, die es genau wissen wollen, haben wir die genaue Funktion aus dem Bing Datenblatt zusammengefasst.

Mopedtreff Mittelhessen

- Nadeldüsen-Hauptkraftstoffsystem.
- Einstellbares Leerlaufsystem mit Luftversorgung aus Beruhigungskammer.
- Doppelschwimmer für starke Neigungen im Betrieb.
- Verschleißarmes, zuverlässiges Zulaufventil.
- Sicherheitsüberlauf im Schwimmergehäuse.
- Wasser- und Schmutzgesicherte Schwimmergehäusebelüftung.
- Kraftstoff-Feinfilter im Zulauf, leicht zu erreichen, problemlos zu reinigen.
- Startvergaser mit Vorkammer-Kaltstartanreicherung.
- Stabiles Zink- Druckguss- Gehäuse.

Mopedtreff Mittelhessen  Zulauf Regelung

Die Verbindung vom Tank zum Vergaser erfolgt zweckmäßig mit einem Schlauch aus kraftstoffbeständigem Material, mit ca. 5,5 mm Innendurchmesser.
Der Kraftstoff tritt durch den Filterdeckel (29) in den Vergaser ein, durchströmt das Kraftstofffilter (28) und fließt über das Zulaufventil (in das Vergasergehäuse eingepresst) in die Schwimmerkammer. Hat sich dort die vorgeschriebene Kraftstoffhöhe eingestellt, so ist der Schwimmer (22) so weit angehoben, dass er die Spitze der Schwimmernadel (24) gegen den Ventilsitz drückt und den Zulauf von Kraftstoff unterbricht. Die Entnahme von Kraftstoff aus dem Vergaser durch den Motor bewirkt, dass sich der Kraftstoffspiegel in der Schwimmerkammer senkt und der Schwimmer das Zulaufventil wieder öffnet. Der richtige Kraftstoffspiegel stellt sich ein, wenn der Schwimmer nach nebenstehender Skizze ausgerichtet ist. Das Schwimmernadelventil dient in Verbindung mit dem Schwimmer nur zur Regelung des Kraftstoffzulaufes, nicht aber als Absperrventil bei stehendem Motor. Kleinste Fremdkörper können sich zwischen Nadelsitz und Nadelspitze ablagern und das vollständige Schließen des Ventils verhindern. Beim Abstellen des Motors muss deshalb grundsätzlich der Kraftstoffhahn am Tank geschlossen werden.
Das Kraftstofffilter (28) im Vergaser ist als Feinfilter ausgelegt. Ein vorgeschaltetes Grobfilter, eventuell am Kraftstoffhahn, verhindert das allzu rasche Zusetzen des Feinfilters und verlängert so die Reinigungsintervalle.

Bei Ausfall des Zulaufventils läuft überschüssiger Kraftstoff durch das Röhrchen in der Schwimmerkappe ab.
Der Raum über dem Kraftstoffspiegel der Schwimmerkammer steht durch eine Bohrung mit der Umgebungsluft in Verbindung. Die Ausmündung dieser Bohrung ist durch die Deckelplatte des Vergasers gegen Eintritt von Wasser und Schmutz abgeschirmt.

Mopedtreff Mittelhessen

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Hauptdüse
Nadeldüse
Unterlegscheibe
Düsennadel
Start-Düse
Luftregulierschraube
Dichtung
Gasschieber
Halteplättchen
Führungsstück
Gasschieber-
Stellschraube
Feder
Rückholfeder
Dichtung
Deckelplatte
Stellschraube
Kontermutter
Gummitülle
Schwimmer
Haltestift-
Schwimmer
Schwimmernadel
Schwimmerkappe
Dichtung- Schwimmerkappe
Schraube
Kraftstofffilter
Filterdeckel
Schraube
Unterlegscheibe
Kaltstartfeder
Startschieber
Schutzkappe
Startknopf
Schraube

Mopedtreff Mittelhessen  Hauptreguliersystem

Die vom Motor angesaugte Gemischmenge und damit seine Leistung werden durch den Querschnitt im Vergaserdurchlass geregelt, der vom Gasschieber (8) freigegeben wird. Dieser Schieber wird über einen Seilzug gegen die Kraft der Rückholfeder (13) angehoben. Durch die Luftströmung wird im Vergaserdurchlass ein Unterdruck gebildet, der Kraftstoff aus dem Schwimmergehäuse durch das Düsensystem hindurch ansaugt. Er durchströmt die Hauptdüse (1) und die Nadeldüse (2), in der er mit Luft vorgemischt wird, welche durch einen Korrekturluftkanal und Querbohrungen in der Nadeldüse (2) eintritt.

Im Teillastbereich, also wenn sich der Gasschieber zwischen einem und drei Vierteln seines vollen Hubs befindet, wird weniger Kraftstoff benötigt als bei Vollgas. Der Zufluss des Kraftstoffs zum Vergaserdurchlass wird deshalb mit einer Düsennadel (4) gedrosselt, die mit dem Schieber (8) verbunden ist und in die Nadeldüse (2) eintaucht. Je nach Abmessung eines flachen Kegels am unteren Ende der Düsennadel wird ein größerer oder kleinerer Ringspalt zwischen Düsennadel und Nadeldüse freigegeben. Zur Feineinstellung kann die Düsennadel im Gasschieber (8) in mehreren verschieden hohen Positionen (Nadelstellungen) befestigt werden, welche wie der Kegel der Düsennadel die angesaugte Kraftstoffmenge beeinflussen. Eine Höhere Nadelstellung ergibt einen größeren Ringquerschnitt in der Nadeldüse, der mehr Kraftstoff durchlässt und umgekehrt. "Nadelstellung 2" bedeutet dabei, das die Düsennadel mit dem zweiten Einstich von oben in das federnde Halteplättchen (9) eingehängt ist.

Bei geringer Schieberöffnung beeinflusst zusätzlich die Form des Gasschiebers an seinem unteren Ende die geförderte Kraftstoffmenge. Die zylindrische Ausnehmung am Boden, Luftpolster genannt, sorgt mit zunehmender Höhe für Abmagerung des Gemisches. Die filterseitige Aussparung, Ausschnitt genannt, wirkt mit zunehmender Höhe in gleicher Weise, beeinflusst jedoch das Gemisch bis zu einem größeren Gasschieberhub.
Das Führungsstück (10) führt mit seiner angegossenen Nase den Gasschieber im Gehäuse und bildet am unteren Ende mit dem Gasschieber einen freien Raum, der das unbehinderte Pendeln des Plättchens (9) und damit der Düsennadel sicherstellt.

Das Spiel des Seilzuges wird mit einer Stellschraube (17) und einer Kontermutter (18) eingestellt. Es sollte bei Leerlauf ca. 3 mm sein.

Mopedtreff Mittelhessen  Leerlaussystem Im Leerlauf des Motors ist der Gasschieber (8) so weit geschlossen, dass er die Gasschieberstellschraube (11) berührt. Mit dieser Schraube kann die Leerlaufdrehzahl verändert werden. Rechtsdrehung ergibt Höhere Leerlaufdrehzahl und umgekehrt. Die Feder (12) sichert die Schraube gegen selbständiges Lösen.

In der Leerlaufstellung ist der Unterdruck am Nadeldüsenaustritt so gering, dass über das Hauptreguliersystem kein Kraftstoff mehr gefördert werden kann. Die Kraftstoffzufuhr zur angesaugten Luft erfolgt dann über ein Hilfssystem, das Leerlaufsystem. Es besteht aus der Leerlaufdüse (5), der Luftregulierschraube (6) und der Leerlaufaustrittsbohrung.

Der Kraftstoff durchfließt die Leerlaufdüse (5), deren Düsenbohrung die Kraftstoffmenge bestimmt. Hinter der Düsenbohrung wird durch Querbohrungen Luft beigemischt, die über die Bohrung und die Beruhigungskammer vom Luftfilter her zugeführt wird. Ihre Menge wird durch die Stellung der Luftregulierschraube (6) bestimmt und durch einen Luftkanal in der Schraube, der auch dann noch eine geringe Luftzufuhr gewährleistet, wenn die Schraube vollkommen geschlossen ist. Das in der Leerlaufdüse gebildete Vorgemisch gelangt durch die Leerlaufaustrittsbohrung in den Vergaserdurchlass, wo es mit der angesaugten reinen Luft weiter vermischt wird.

Die Leerlaufeinstellung wird am warmen Motor vorgenommen. Zunächst schraubt man die Luftregulierschraube durch Rechtsdrehung ganz ein und öffnet dann um die für den Motor angegebene Anzahl Umdrehungen durch Linksdrehung. Rechtsdrehung ergibt reicheres, Linksdrehung ärmeres Gemisch. Anschließend wählt man mit der Gasschieberstellschraube (11) die gewünschte Leerlaufdrehzahl und öffnet die Luftregulierschraube (6) weiter, bis die Drehzahl ansteigt. Dann schließt man die Schraube wieder um eine Viertelumdrehung.

Mopedtreff Mittelhessen  Startvergaser Der Startvergaser ist ein einfacher Schiebervergaser, der parallel zum Hauptvergaser arbeitet. Sein Schieber besitzt auf der Unterseite eine weiche Dichtung, welche den Kraftstoffeintritt verschließt. Der Startschieber (34) ist stiftförmig verlängert, ragt oben aus der Deckelplatte und trägt dort den Startknopf (36). Durch Hochziehen des Startknopf wird der Startvergaser geöffnet. Durch einen senkrechten Spalt in der Schieberführung tritt Luft aus der Beruhigungskammer ein, welche durch eine Bohrung zur Filterseite versorgt wird. Das im Startvergaser gebildete Vorgemisch strömt durch eine Bohrung in den Vergaserdurchlass.

Wichtig ist für die Funktion des Startvergasers, dass beim Startvorgang der Gasschieber (8) geschlossen wird. Die Kraftstoffmenge für den Startvergaser wird durch die Start-Düse (5) bemessen. Bei geschlossenem Startvergaser stellt sich in der belüfteten Vorkammer der gleiche Kraftstoff-Spiegel ein wie in der Schwimmerkammer. Beim Starten mit geöffnetem Startvergaser wird als Kaltstartanreicherung zunächst der Kraftstoff aus der Vorkammer abgesaugt. Anschließend folgt nur noch so viel Kraftstoff nach, wie die Startdüse durchlässt. Die Schutzkappe (35) verhindert das Eindringen von Schmutz in den Vergaser.

Mopedtreff Mittelhessen Mopedtreff Mittelhessen

Mopedtreff Mittelhessen Der Bing Typ 15 von hinten ....

..... und von oben, denn oben steht die Nummer drauf.