Reparatur der Rucklenden Zweigang Automatik Kupplung

Die Kupplung vieler Zweigang Automatik Motoren ruckt beim Hochschalten. Ich habe mich damit beschäftigt, das Phänomen genau beobachtet, und einen recht Preiswerten Lösungsweg dafür gefunden.

Erst einmal ein wenig Theorie.

Der Automatikmotor hat zwei Kupplungen. Jede treibt eine andere Übersetzung an. Sie arbeiten nach dem Fliehkraftprinzip. Sie sehen ähnlich aus wie Bremsbachen und werden von einer Feder zurückgehalten. Im laufe der Zeit lässt die Vorspannung der Federn nach. Sie sind sehr straff gespannt. Das wirkt sich beim ersten Gang kaum aus. Aber die Kupplung des zweiten Ganges greift dadurch schon bei zu niedriger Motordrehzahl. Da der Motor noch nicht hoch genug dreht und zu wenig Kraft hat sinkt die Drehzahl und die Kupplung des zweiten Ganges lässt wieder los. Jetzt dreht der Motor im ersten Gang wieder Höher, und schon greift die Kupplung des zweiten Ganges wieder. Das wiederholt sich in ganz kurzen Abständen und führt zum dem Ruckeln. Wenn dann die Geschwindigkeit langsam zunimmt bleibt der zweite Gang drin. Eine Preiswerte Reparaturmöglichkeit besteht darin den Motor aufzumachen, die Kupplung auszubauen (Vorsicht Spezialwerkzeug) und die
Fliehgewichte des zweiten Ganges ca. 2 bis 3mm abzuschleifen. Damit werden Sie leichter und die Feder hat weniger Masse zurückzuhalten. Die Kupplung greift wieder bei Höherer Motordrehzahl, der Motor Kuppelt sanft ein und beschleunigt einwandfrei. Diese Reparatur habe ich schon bei Automatikmotoren durchgeführt. Sie laufen danach wieder wunderbar und die Schaltung funktioniert Seidenweich.
Hier ein kleiner Nachtrag, so rund 5% der umgebauten Kupplungen sind auch nicht durch das oben beschriebene Abschleifen in den Griff zu bekommen. Also, diese Maßnahme funktioniert nicht immer, aber meistens.

Alternative zum abschleifen. Hier rechts diese Zeichnung habe ich beim durchschauen eines größeren Stapels Kreidler Unterlagen gefunden, die mir unter gekommen sind. Es handelt sich um einen Vorschlag von Kreidler, dem Ruckeln beizukommen. Wir haben es ausprobiert und das Ruckeln wurde deutlich reduziert. Man hat halt das aufwendige Schleifen des Alu gespart. Der abgeflachte Keil reduziert den Erstkontakt mit der Kupplungsglocke, so das die nicht gleich so stark abgebremst wird. Ein Klick auf das Bild vergrößert es, so das man aller gut erkennen kann.

So, jetzt zur Praxis

1. Kupplung ein und ausbauen:
Ein passendes Spezialwerkzeug zum Kupplung ausbauen lässt sich aus einem Flacheisen einfach herstellen (Anleitung). Man kann damit die vordere Kupplung abziehen (Darauf achten das die Scheibe in der Bohrung der Kurbelwelle bleibt um das Gewinde zu schonen)

2. Kupplung lokalisieren und abschleifen:
Die vordere Kupplung ist für den ersten Gang. Dahinter ist die Kupplung für den zweiten Gang.

Bevor man loslegen kann muss noch die Tellerfeder und das
Antriebszahnrad abgebaut werden. Nach lösen des großen Sprengrings vor der
Feder geht das ganz leicht.

Ich empfehle die Kupplung nicht weiter zu zerlegen, denn die Montage der drei Fliehgewichte (215.07.88) auf der Grundplatte (215.07.85) ist wegen der Feder sehr schwierig. Erleichtert werden die Gewichte (215.07.88) auf der Seite wo die Nummer steht. Gute Erfahrung habe ich mit 2 bis 3mm gemacht. Ich habe diese einfach auf einem Bandschleifer mit 150er Papier abgeschliffen. Wichtig ist das die Arbeit gleichmäßig wird, damit keine Unwucht entsteht.

So sieht die bearbeitete und wieder zusammengesetzte Kupplung 2.ter Gang aus, fertig zum Wiedereinbau.

Hier ist eine Anleitung wie das Zerlegen und Zusammensetzen doch funktioniert.

Hier ist eine Anleitung wie die Verschlissene Automatik-Kupplung neu belegt wird.

Die Montage erfolgt in umgekehrter Reihenfolge. Dabei beachten, das die Anwurfkupplung sauber trennt. Falls die vordere Kupplung zu tief drauf ist einfach mit dem Werkzeug wieder ein Stück zurückziehen.