Die Kreidler Kupplung, Tipps für die Montage und EinstellungGanz wichtig, für die Montage und Demontage des Kupplungskorbes immer einen Spezialschlüssel verwenden. Diesen Schlüssel gibt es mittlerweile sauber gelasert, oder wie früher, einfach einen Hebel an zwei Stahllamellen geschweißt. Es geht natürlich auch ohne diesen Schlüssel, einfach einen großen Schraubenzieher zum blockieren nehmen. Doch die Gefahr ist groß, dass man den Kupplungskorb verbiegt. Man wundert sich dann über eine schlecht trennende Kupplung, oder über gebrochene Lamellen und schimpft über die "scheiss" Kupplungsbeläge. Diese müssen sich ganz leicht im Kupplungskorb verschieben lassen. Mit dem Kupplungsschlüssel kann man auch die Kurbelwelle blockieren um das kleine Ritzel an der rechten Seite der Kurbelwelle zu lösen oder festzuziehen. Ich halte nichts davon den Kolben zu blockieren, auch wenn es dafür extra Werkzeuge für das Zündkerzengewinde gibt. Der Kolben ist nur aus Alu und für die Pleullager ist das auch nicht die beste Lösung.
Hier im Bild sieht man den Kupplungsschlüssel im Einsatz, Die Mutter, die den Kupplungskorb hält (Feingewinde M12x1,0) wird mit einem 19er Schlüssel festgezogen. Dieses Feingewinde verträgt durchaus einen Drehmoment von 100 Newtonmeter. Kreidler empfiehlt aber nur ein Anzugamoment von 30 Newtonmeter, weil die Welle hohlgebohrt ist. Deshalb wird eine auch Schraubensicherung vorgeschrieben. Das Ritzel auf der Kurbelwelle wird mit einem 17er Schlüssel festgezogen (M10x1,0 Linksgewinde). Kreidler empfiehlt hier ein Drehmoment von etwa 35 bis 45 Newtonmeter. Eine Schraubensicherung ist hier nicht notwendig, weil das Ritzel auf einem Konus sitzt.
Nachdem die Kupplung festgezogen wurde, die Mutter mit dem untergelegten Sicherungsblech gegen lösen sichern. Die Mutter auf der Kurbelwelle wird nicht extra gesichert, das Zahnrad sitzt auf einem Konus.
Vor dem aufsetzen der Decklamelle wird der "Druckstift kurz" in die Vorlegewelle eingeschoben. Diese wird mit 4mm Unterlegscheiben so unterlegt, das bei zusammengebauter Kupplung der Markierungspunkt der Kupplungsbetätigungswelle genau auf der Markierung am Motorgehäuse steht, siehe Bild unten:
Hier sieht man schön den Markierungspunkt (Körnerschlag) auf der Kupplungsbetätigungswelle. Die Markierung am Motorgehäuse ist bei älteren Motoren dieser Vorsprung, den man hier sieht, bei neueren Motoren ist an dieser Stelle eine Nut im Aluminium des Gehäuses. Diese Einstellung ist wichtig, denn so steht das untere flache Teil der Kupplungsbetätigungswelle genau im optimalen Winkel zum Druckstift. Das ist wichtig für eine fluffige Kupplungsbetätigung. An der Markierung kann man schön den Verschleiß an der Kupplung überprüfen. Wenn sich die Kupplungsbeläge abnutzen, muss der Kupplungsbowdenzug nachgestellt werden. Das ist auch so vorgesehen. Dabei wandert der Körnerpunkt nach links. Irgendwann kann man nachstellen wie man will, dann rutscht die Kupplung durch. Der Körnerpunkt steht dann so ca. 2 mm links von der Markierung. Man kann sich provisorisch helfen, in dem man eine Unterlegscheibe von dem "Druckstift kurz" wegnimmt. Dann greift die Kupplung wieder. Um die Scheibe wegzunehmen muss die Kupplung auseinander, dann kann man auch gleich die Beläge wechseln.
Wenn die Decklamelle eingestellt ist, wird sie mit der Tellerfeder und der dreieckigen Druckplatte verschraubt. Alle drei Schrauben werden bei allen Kupplungsausführungen bis zum Anschlag reingedreht! Und jetzt kommt der Unterschied: - Bei Mofamotoren werden die Schrauben genau gleich wieder 2 1/2 Umdrehungen
zurückgedreht. Im Endeffekt ist das so, je tiefer die Schrauben drin sind, desto mehr Zug ist auf
der Feder, um so mehr Kraft kann die Kupplung übertragen. Noch ein Tipp zum Zurückdrehen der Schrauben. Wenn man die passenden Umdrehungen
zurückgedreht hat, die Kupplung betätigen und den Motor durchdrehen. Ganz wichtig, bei allen Kupplungen, haben die zurückgedrehten Schrauben keinen Halt und müssen zwingend mit dem Sicherungsblech in ihrer Stellung fixiert werden. |